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Zur Not pfeift Ermisch auf die Spitze

SCV wäre nach drei spielfreien Wochen in Ahlen mit einem Punkt happy

Verl (mapu). Die letzte Oberliga-Partie des SC Verl rumpelte am 13. November auf dem Schermbecker Runkelacker über die Bühne. Seit diesem 1:0-Arbeitssieg »Im Trog« sind mittlerweile dank Totensonntag und Generalabsage des 16. Spieltags drei Wochen verstrichen, in denen kein Ball mehr auf Wettkampfniveau rollte. Fragt sich, ob es der Tabellenführer bei LR Ahlen II am zweiten Advent auf Anhieb wieder zündeln lassen kann.

Trainer Mario Ermisch würde sich daher schon mit einem brennenden Lichtlein zufrieden geben: »Wir spielen auswärts, deshalb würde mir ein Punkt genügen.« Wie immer halt. Der Coach nimmt sogar zur Not in Kauf, dass seine Verler im Falle eines Unentschiedens von den derzeit zwei Zählern zurückliegenden Dortmunder Borussen zunächst eingeholt und wegen des schlechteren Torverhältnisses gar überholt werden könnten: »Halb so wild.«
Ermisch habe seinen Jungs unter der Woche in diesem Zusammenhang intensiv eingetrichtert, den Wert der Tabellenführung nicht zu überschätzen. »Es ist nicht wesentlich, ob einer mit leichtem Vorsprung in die Winterpause geht. Wichtig ist, dass wir und der BVB einigermaßen eng beisammen liegen«, misst der Rechtsanwalt der Prestigeträchtigkeit und dem vermeintlichen Moralvorteil des ersten Platzes keine übermäßige Bedeutung bei. Seine Forderung für die Verler Fernauftritte bleibt also auch in Ahlen ein bescheidenes Remis.
Zumal niemand wirklich einzuschätzen vermag, ob am Sonntag Verstärkung aus der 2. Bundesliga mitmischen wird. Die LR-Profis bringen ihr Match bei der SpVgg. Greuther Fürth schließlich schon am heutigen Freitagabend über die Bühne. Möglich zudem, dass Chefcoach Paul Linz einige seiner Akteure zwecks Spielpraxis ausnahmsweise in die Reserve schickt, nachdem vor einer Woche die Partie gegen Hansa Rostock dem Wetter zum Opfer gefallen war. »Mal schauen, wer von den Profis Lust hat, auf Kunstrasen zu kicken«, gibt sich Mario Ermisch allerdings gelassen.
Optimistisch stimmt die Heimbilanz der LR-Amateure mit gerade einmal sechs kümmerlichen Pünktchen. Logische Schlussfolgerung des Trainers der besten Auswärtsmannschaft, die vom Verler Ölbach kommt: »Ich bin sicher, dass wir aus Ahlen etwas Zählbares wegholen.« Fraglich scheint noch, ob Carlos Castilla mitmischen kann. Der SCV-Kapitän ist umgeknickt und konnte am Montag und Dienstag nur leichte Laufeinheiten absolvieren.

Artikel vom 02.12.2005