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Autofreie Hauptstraße
wieder zu alten Zeiten

Café auf dem Neustadt-Marktplatz bleibt erhalten

Von Ulrich Schlottmann
Warburg (WB). Die obere Hauptstraße in Warburg soll künftig wieder von 13 bis 19 Uhr autofrei bleiben. Das hat der Bezirksausschuss der Kernstadt gestern Abend einstimmig beschlossen. Der Rat muss dieser Empfehlung noch zustimmen.

Nach den Worten von Bürgermeister Michael Stickeln hat sich die versuchsweise Ausdehnung der Sperrzeit auf 11.30 Uhr nicht bewährt. »Wir haben damit keine nennenswerte zusätzliche Belebung der Hauptstraße erzielt«, sagte der Chef der Stadtverwaltung. Er empfahl deshalb, die ursprüngliche Regelung nun dauerhaft einzuführen.
Wie Stickeln mitteilte, entspricht dies auch dem Wunsch eines großen Teils der in der oberen Hauptstraße ansässigen Geschäftsleute. Einer Umfrage der Werbegemeinschaft zufolge, die der Bürgermeister zitierte, sind sechs Geschäftsinhaber für eine Sperrung ab 11.30 Uhr, zwölf befürworten eine autofreie Zone ab 13 Uhr und 18 sind für das ganztägige Offenhalten der Hauptstraße. Die Werbegemeinschaft habe aufgrund dieses Votums ihre Forderung nach einer zeitlich und räumlich durchgängigen Befahrbarkeit dieser Einkaufsstraße aufgegeben, informierte Stickeln.
Auf Anregung der Polizei sollen die Schilder an der Zufahrt zur oberen Hauptstraße besser kenntlich gemacht werden, weil auswärtige Autofahrer, die diese Regelung nicht kennen, die Anordnung häufig missachten. Wie Ordnungsamtsleiter Viktor Faupel mitteilte, sollen die Schilder von 2,40 auf zwei Meter tiefer gesetzt werden und die Pfosten mit einer roten reflektierenden Banderole versehen werden.
Wenn der Verkehrsversuch hinsichtlich der Veränderung der Sperrzeiten nun als beendet gelten kann, so sollen doch zwei Bestandteile erhalten bleiben: die Parkgebühren werden weiterhin erst ab 10 Uhr erhoben, und an jedem ersten Samstag im Monat soll das Parken in der Innenstadt auch künftig kostenfrei bleiben. Nach den Worten des Bürgermeister mindert die Stadt damit die Gesamteinnahmen durch Parkscheingebühren (pro Jahr 177 000 Euro) um 20 000 Euro, dies sei aber eine wichtige Unterstützung für den Einzelhandel.
Eine zweite, ebenfalls einstimmig ausgesprochene Empfehlung des Bezirksausschusses betrifft das Café auf dem Marktplatz. Der Wunsch, mit einem solchen Lokal zur Belebung des Marktplatzbereiches und damit der Innenstadt beizutragen, sei in Erfüllung gegangen, sagt der Bürgermeister: »Ein voller Erfolg!« Der Bezirksausschuss folgte seiner Anregung, das Café an diesem Standort dauerhaft beizubehalten und auch der von der Betreiberin Rosa Förster gewünschten Winternutzung zu besonderen Gelegenheiten zuzustimmen.
Die Nutzung in den kalten Monaten ist allerdings an den Vorbehalt geknüpft, dass die Werbegemeinschaft keine Bedenken hat. Festgehalten ist zudem, dass die Veranstaltungen der Kaufleutevereinigung auf dem Marktplatz Vorrang haben.
Der Bezirksausschuss nahm zudem zustimmend zur Kenntnis, dass die die Verwaltung mit Frau Förster einen Pachtvertrag für weitere vier Jahre, also bis 2009, abschließt. Ab 2010 soll eine Neuausschreibung erfolgen.
Bestandteil dieses Vertrages wird nach Angaben des Bürgermeisters sein, dass die Cafébetreiberin während der Öffnungszeiten ihres Lokal für die Reinigung der öffentlichen Toiletten im Stadtpavillon zuständig ist. Ansonsten erfolgt das Saubermachen durch Stadtbedienstete.

Artikel vom 02.12.2005