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Hauptsache, eine warme Mahlzeit

Fischereiverein feiert Jubiläum -Êgroßer Anglerball am 10. Dezember

Höxter (WB). Der Fischereiverein Höxter begeht in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum. Das muss natürlich gebührend gefeiert werden. Wie bereits angekündigt, wird eine große Feier auf die Beine gestellt. Am Samstag, 10. Dezember, 20 Uhr, geht«s los.

Willkommen zum Anglerball in der Residenz-Stadthalle Höxter sind alle Mitglieder, Verwandte, Freunde und Gäste - also ganz Höxter und Umgebung. Verpflichtet wurde die Gruppe »Moonlight«, die durch ihre gute Musik für Jung und Alt weit über die Grenzen des Kreises bekannt geworden ist. Außerdem tritt der Travestiekünstler Peter Franke, alias »Miss Isabell« auf. Karten sind an der Abendkasse erhältlich.
Der Fischereiverein wurde 1930 gegründet, zu einer Zeit, als das Angeln allein zur Beschaffung des Lebensmittels »Fisch« ausgeübt wurde. Infolge der I. und II. Weltkriege, spitzte sich die Nahrungssituation der Menschen enorm zu. Die Mitgliederzahl wuchs in fünf Jahren von unter 80 auf über 130. »Es gab keinen Angler, der aus Liebhaberei fischen ging. Hauptsache, es gab mal wieder eine warme Mahlzeit«, berichtet Schriftführer Christian Kuhn.
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts folgten dann angenehmere Zeiten. Der Fischbestand in der Weser erholte sich, Lachse oder Störe gab es allerdings nicht mehr. 1969 wurde eine Jugendgruppe gegründet. Mit dem Bau des Atomkraftwerkes (AKW) in Würgassen und dem Abbau von Kalisalzen in Hessen und Thüringen ging es dann selbst den widerstandsfähigen Aalen an den Kragen. 1976 und 85 gab es große Fischsterben aufgrund des hohen, schwankenden Salzgehaltes und der Abwärme des AKW. Kurz bevor das AKW 1995 vom Netz ging, unterstützte es ein Programm zur Wiederansiedlung des Lachses in der Weser. Das AKW in Grohnde unterstützt weiterhin den Fischbesatz der Weser. Heute sind viele Angler in erster Linie aus Interesse an der Natur am Wasser.
Kuhn: »Natürlich freut man sich, wenn man einen kapitalen Fisch an Land zieht, doch zur reinen Nahrungsbeschaffung muss glücklicherweise niemand mehr fischen. Der Fischereiverein Höxter bemüht sich heute um eine Gesunderhaltung der Fischbestände in seinen Teichen und der Weser. Er unterstützt die Ausgleichsmaßnahmen zum Bau der B 64/83 am Taubenborn, bei denen nicht nur Fische, sondern auch Amphibien und Insekten berücksichtigt werden müssen.«
Wer Interesse an dem schönen Hobby bekommen hat, kann sich an der Schautafel am Taubenborn oder in den Angelgeschäften informieren, bei denen auch Gastkarten erhältlich sind. Eine ausführliche Chronik ist beim ehemaligen Schriftführer Manfred Richert und beim Vorstand erhältlich.

Artikel vom 03.12.2005