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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer Kurt Tielker, Bad Driburg


Was geht Ihnen in diesen Tagen durch den Sinn? Ich frage Menschen in meiner Gemeinde, und ich nehme wahr, dass allen die Antwort nicht leicht fällt. So vieles beschäftigt sie. Natürlich denken sie auch an Weihnachtseinkäufe, überlegen Geschenke, die den Lieben Freude bereiten sollen. Die im Vergleich zu den Vorjahren schmaleren Geldbeutel spielen dabei ihre Rolle. Gleichwohl möchte man - so oder so - von neuem lernen, sich von Herzen freuen und wieder ein fröhlicher Mensch zu werden. Etwas von Aufbruchsstimmung ist zu bemerken: Die neue Regierung in Berlin hat eine Chance verdient.
Besser wissen ist gut. Besser machen ist besser. Nur wer vermag das? Er oder sie seien herzlich willkommen. Nein, am allerbesten ist es, jetzt ein wenig Optimismus zu wagen. Die Probleme verringern sich dadurch nicht. Doch der Mut, sie tatkräftig anzupacken , kann mehr und mehr um sich greifen, er kann größer werden und helfen, die Zukunft zu gewinnen. Vielleicht kann ich es darüber hinaus so sagen: Noch bleiben gewiss die widersprüchlichen Gedanken, Hoffnungen und Wünsche, die uns in diesen Tagen des Advents 2005 durch den Sinn gehen und begleiten. Aber sie dürfen sich bestrahlen, sie dürfen sich neu ausrichten und zu einer anderen tieferen Klarheit führen lassen von dem Stern, der den Weg zu einem außerordentlichen Ort in dieser Welt weist.
An jenem Ort ist jemand bereit, winzig und klein wie er ist, inmitten der riesigen Aufgaben, die es zu allen Zeiten gab und gibt, sich mit seinem eigenen unstillbaren Durst nach Liebe einzumischen und seine Stimme laut und auch mal leise zu erheben für Frieden und Gerechtigkeit. Es käme nun, gerade in diesen Adventstagen, darauf an, alles das, was uns durch den Sinn geht, in ein Gespräch mit IHM zu bringen, der absolut mutig und der Zukunft zugewandt die Weltbühne betritt. Dafür wünsche ich uns Gelingen und Glück.

Artikel vom 03.12.2005