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»Noch nicht
viel erreicht«

Schröno-Gast heißt Göttingen

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Saison übergreifend ist den Schröno Paderborn Baskets bereits gelungen, wovon wohl jedes Team träumt - die »Perfect Season«, eine Spielzeit ohne Verlustpunkt. 30 Begegnungen gilt es in einer Zweitliga-Saison zu absolvieren, exakt 30 mal in Folge hat das Team von Trainer Doug Spradley mit dem jüngsten Sieg bei den Dragons in Rhöndorf gewonnen.

Zuletzt mussten die Schrönos genau vor einem Jahr in Bremerhaven einem Gegner gratulieren. Eine beeindruckende Bilanz von 60:0 Zählern, die am heutigen Samstag im Heimspiel gegen die BG Göttingen (19.30 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) um zwei Pluspunkte erweitert werden soll, für Karsten Kemna darüber hinaus aber nicht von allzu großer Bedeutung ist. »Das klingt gut, aber damit haben wir noch nicht viel erreicht«, sagt der Kapitän. »Nur« zehn dieser 30 Siege entfallen auf die laufende Serie und so ist der souveräne Spitzenreiter sowohl vom Meistertitel als auch von einer echten »Perfect Season« noch ein gehöriges Stück entfernt. Dessen sind sich die Spradley-Mannen aber sehr wohl bewusst, wie die Laune im täglichen Training vermuten lässt: »Die Stimmung ist sehr gut, aber auch nach zehn Siegen nicht anders als vor dem zweiten Spieltag. Von Euphorie keine Spur. Wir wissen alle, dass wir weiterhin Tag für Tag konzentriert arbeiten müssen, um unser großes Ziel zu erreichen.«
Am heutigen Samstag gilt nicht nur Kemnas komplette Konzentration (»Das wird unser bisher schwerstes Spiel«) der BG Göttingen. Die Niedersachsen kassierten am sechsten Spieltag eine Heimniederlage gegen den Mitteldeutschen BC (86:100) und am vergangenen Spieltag in Hagen (80:94) ihre erste Pleite in fremder Halle. »Das ist ein etwas unkonventionell agierender Gegner, der für sein 'Run and Gun'-Spiel bekannt ist. Die komplette Starting Five schießt sehr gerne von Außen. Aber wir haben uns schon eine hoffentlich wirkungsvolle Taktik zurechtgelegt. Ich bin guter Dinge«, gibt sich »KK« optimistisch. Zuversicht, die vor allem dann begründet ist, wenn die Schröno Baskets auch gegen Göttingen so hart verteidigen wie am vergangenen Samstag im Dragons Dome zu Bad Honnef. »Die Defensive ist und bleibt das Wichtigste. Rhöndorf hat gegen uns in eigener Halle nur 71 Punkte erzielt. Wenn hinten fast die 'Null' steht, haben auch kleine Durchhänger in der Offensive - wie wir sie im letzten Spiel phasenweise hatten - keine schwer wiegenden Folgen«, weiß Kemna.
Aus einer geschlossenen Göttinger Basketball-Gemeinschaft ragt nur Kasey Ulin regelmäßig heraus. In sieben von zehn Partien war der US-Boy (25,7 Zähler) Topscorer des Tabellendritten, der in Peer Wente (15,5), Dwayne Kirkley (15,1), Selim Mulic (10,1) und Chris Bond (9,8) weitere zuverlässige Kräfte in seinen Reihen weiß. Schwer einzuschätzen sind derweil die Fähigkeiten von Nachverpflichtung Marin Bota (2,14 m), einst mit Paderborns Steve Esterkamp für die Ohio University am Basketball. Unabhängig davon gibt Trainer Doug Spradley den Seinen zwei Vorgaben mit auf den Weg: »Wenn wir das Tempo und die Rebounds kontrollieren, haben wir gegen die BG gute Chancen.« Gute Chancen auf den 31. Sieg.

Artikel vom 03.12.2005