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Die Musketiere haben wieder Spaß

33:17 - HSG Augustdorf/Hövelhof feiert Kantersieg gegen die »Füchse«

Von Markus Schlotjunker
Augustdorf/Hövelhof (WV). Mit einem überraschend deutlichen 33:17 (17:6)-Sieg gegen die Reinickendorfer Füchse sorgte Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof dafür, dass Spieler wie Fans »wieder Spaß in den Backen haben«, wie es Trainer Diethard von Boenigk formulierte.

Nach 1:9 Punkten in Folge waren die Musketiere in der Tabelle abgerutscht und standen daher vor dem Spiel gegen die stark eingeschätzten Berliner schon ein wenig unter Druck. Den setzten sie aber in positive Energie um. Bis zum 5:4 (11.) hielten die »Füchse« aus der Bundeshauptstadt noch mit, erwiesen sich aber dann als handzahme Haustiere, mit denen die Gastgeber ihr Spiel spielen konnten. Und das hieß Tore werfen.
Von 9:5 baute die von Boenigk-Sieben die Führung bis auf 16:5 aus. Die HSG traf aus allen Lagen. Sebastian Sauerland und Wladimir Stukalin ragten aus einer auf hohem Niveau spielenden Mannschaft noch heraus. Bester Mann auf dem Feld war aber Torwart René Selke, der mit etlichen Paraden (darunter zwei Siebenmeter) immer wieder Tempogegenstöße seines Teams einleitete.
»Das war sicher eines der besten Spiele meiner Laufbahn. ich hoffe, dass noch viele solcher Partien folgen«, freute sich der 21-Jährige, der als Doppellizenzler auch beim TBV Lemgo trainiert, über seine überragende Leistung. Dass ihn dazu die Anwesenheit einiger Lemgoer Vereinskameraden, unter ihnen Nationaltorwart Carsten Lichtlein, motiviert haben könnte, verneinte Selke: »Ich versuche immer, das Beste zu geben - für die Fans und die Mannschaft. Ohne so eine tolle Abwehr vor mir hätte ich sowieso nicht so gut ausgesehen«, machte Selke seinen Vorderleuten ein Kompliment.
Wie der durch eine Bronchitis geschwächte Benedikt Schindelhauer in der Deckung aufräumte, war in der Tat ein Lob wert. »Wir haben ja zahlreiche Bälle geblockt und damit den Grundstein zum Sieg gelegt«, erklärte Selke. Der Erfolg fiel so hoch aus, weil die HSG auch nach der Pause weiter Tempo machte, von den Gästen dagegen gar nichts kam. »Das war sehr wichtig. Es gab in dieser Saison schon genug Spiele, in denen wir stark abgebaut haben«, erinnerte Selke. Diesmal war alles anders. Bis auf 23:9 (42.) wuchs der Vorsprung in ungeahnte Höhen an. »Natürlich hatten die Berliner nicht ihren besten Tag. Das soll unsere Leistung aber nicht schmälern«, kommentierte der HSG-Keeper.
»Bei uns hat fast nichts geklappt. Wir haben schon einige Geschenke verteilt«, gab Berlins Trainer Jörn-Uwe Lommel zu. Sein Pendant Diethard von Boenigk kann dagegen beruhigt der nächsten Aufgabe, morgen Samstagabend (19.15 Uhr) beim ASV Hamm entgegensehen.
HSG Augustdorf/Hövelhof: Selke, Krüger - Honerkamp (ein Tor), Sauerland (8), Mylius, Grunow (5/drei Siebenmeter), Schindelhauer (2), Kemeny (3), Gote, Feldmann (3), Kolios (3/1), Stukalin (8).

Artikel vom 02.12.2005