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Kein Schlupfloch für
unwillkommene Gäste

An 40 Verler Häusern prangt die Sicherheitsplakette

Von Elke Hänel (Text und Foto)
Verl (WB). Das Haus liegt an der belebten Gütersloher Straße, doch davon ließ sich der Einbrecher nicht abschrecken. Das auf Kipp stehende Fenster, das er bei Tageslicht entdeckt hatte, wirkte so verlockend, dass er nach Einbruch der Dunkelheit zurück kam und einstieg.

Ein Fall, der sich erst vor kurzem ereignet hat. »Heute macht längt nicht mehr das Objekt, sondern fast nur noch die Gelegenheit Diebe«, weiß Polizeihauptkommissar Hans-Georg Ameling. Zu denken »Bei mir gibt's ja doch nichts zu holen« sei falsch. Denn zu allererst achteten Einbrecher darauf, wo ein rascher Einstieg möglich sei. Also an komplett dunklen Häusern etwa, oder rückwärtigen Terrassentüren und Fenstern. Das Entscheidende sei daher, ungebetenen Gästen erst gar keinen Ansatz zu bieten, und wenn sie's doch versuchten, ihnen die »Arbeit« so schwer wie möglich zu machen. »Zwei Drittel der Täter geben auf, wenn sich ein Fenster oder eine Terrassentür nicht in kürzester Zeit öffnen lässt«, so Amelings Erfahrung. »Denn dann ist die Gefahr, entdeckt zu werden, zu groß.«
Wo die für Laien oft gar nicht offensichtlichen Schwachstellen eines Hauses liegen, untersucht die Polizei in einer kostenlosen Beratung, verbunden mit Empfehlungen für geeignete Sicherheitseinrichtungen. Dabei arbeiten die Ordnungshüter auch mit der Kreishandwerkerschaft zusammen, die eine Liste herausgibt, welche Handwerker für entsprechende Maßnahmen qualifiziert sind. Familie Möller aus Kaunitz hat solch eine Beratung in Anspruch genommen und nach und nach einiges an Sicherheit nachgerüstet. Und zwar so vorbildlich, dass die Polizei die Sicherheitsplakette verlieh, die Einbrechern gleich an der Haustür signalisiert: »Hier beißt Ihr Euch die Zähne aus!« Einen 100-prozentigen Schutz könne natürlich auch die Polizei nicht garantieren, betont Ameling. Aber immerhin: An den rund 40 Häusern in Verl, die inzwischen solch eine Plakette haben, machten sich bislang nur in drei Fällen Einbrecher zu schaffen - und scheiterten.
»Wir fühlen uns jetzt deutlich sicherer«, sagt Angelika Möller. Und ein kleiner Nebeneffekt ist auch nicht zu unterschätzen: Zahlreiche Versicherungen geben Plakettenbesitzern zehn Prozent Rabatt auf die Jahresprämie.
Wer sich für die Sicherheitsberatung interessiert, erreicht die Wache Verl unter & 9 98 14.

Artikel vom 02.12.2005