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Fünf Fragen an . . .

André Ballay (Futsal-Pionier)

Diese Sportart war für sie eine große Unbekannte. Dennoch ließen sich einige Bielefelder Fußball-Freunde auf das Abenteuer ein und wagten den Abstecher zum Futsal. Der 1. Futsal-Club Bielefeld 05 wird zwar erst in Kürze im Vereinsregister aufgenommen, die ersten Spiele hat »Ostwestfalens Gloria« aber schon bestritten. Nun will das Team, dem auch viele aktive Fußballer aus dem Altkreis angehören, für sportliche Schlagzeilen sorgen. Vor der Heimpremiere am Samstag in der Stieghorster Gesamtschul-Halle zog WB-Mitarbeiter Sören Voss mit dem ersten FCB-Vorsitzenden André Ballay eine Zwischenbilanz.

Am Samstag steht der erste Heimspieltag in Bielefeld an. Was erwartet die Zuschauer?André Ballay: Futsal ist in erster Linie eine Funsportart, und diesen Spaß wollen wir natürlich auch den Zuschauern vermitteln. Die Teams wissen mit der Pille umzugehen, und ich denke, dass wir technisch hochklassige Spiele zu sehen bekommen. Außerdem haben wir uns ein kleines Rahmenprogramm ausgedacht.

Ihr selbst seid mit großer Euphorie in die Saison gestartet, habt in sechs Spielen aber nur zwei Siege geholt. Wie fällt Dein Fazit drei Spieltage vor Schluss aus? André Ballay: Wir haben uns gut verkauft und wie beim 1:3 gegen den designierten Meister Münster immer gut mitgehalten. Insgesamt wäre aber deutlich mehr drin gewesen. Die anderen Mannschaften trainieren mehrmals pro Woche, wir gar nicht. Unser Problem war, dass wir immer mit einem anderen Kader aufgelaufen sind. Die meisten Spieler kommen eben aus dem Vereinsfußball und der geht nun mal vor.

Gab es Probleme mit den Vereinstrainern? André Ballay: Natürlich reagieren die meisten Trainer auf so eine Sache allergisch - würde ich selbst wahrscheinlich auch. Das Verletzungsrisiko ist nicht wegzureden. Aber es ist deutlich geringer, weil zum Beispiel Grätschen generell verboten ist. Unter dem Strich soll die Futsal-Liga eine Überbrückung der Winterpause sein und auch so gesehen werden. Wir hatten dann auch zu jedem Spieltag genug Leute, weil man unbegrenzt Spieler nachmelden durfte. Man brauchte keinen Spielerpass, weil diese erste Saison erst ein Pilot-Projekt vom Verband ist.

Wird der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletik-Verband das Projekt fortsetzen? André Ballay: Sicherlich hatte die Liga besonders organisatorisch noch an einigen Kinderkrankheiten zu leiden. Andererseits waren die Jungs sehr flexibel und man konnte über alle Probleme reden. Es ist ziemlich sicher, dass es weiter geht.

Und ist der 1. FC Bielefeld im nächsten Winter wieder mit dabei? André Ballay: Wir werden uns nach der Saison mit den Spielern und Teamchef Carsten Lochmüller zusammensetzen, aber der Tendenz nach wird diese Saison nicht die Letzte sein. Egal ob die Spieler, die auf dem Feld standen, sich kannten oder nicht - der Spaß hat nie gefehlt. Und das spricht doch nur für die Sache.

Artikel vom 17.02.2006