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Fünf Fragen an . . .

Sandra Huck (Torfrau Union Halle)

Sieben Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Luca Alexander kehrte Sandra Huck ins Tor des Handball-Oberligisten Union Halle zurück. Und der Trumpf im Kampf gegen den Abstieg stach auf Anhieb. Mit Huck, die seit 1992 das Haller Trikot trägt und zu den großen Leistungsträgerinnen zählt, zeigte die Leistungskurve steil nach oben. Nach dem Triumph über den Rangzweiten Oberlübbe will Union Sonntag im Kellerduell in Witten nachlegen. Dass ihre Mannschaft den Klassenerhalt schafft, daran hat Sandra Huck nie gezweifelt, wie die 33-Jährige im Gespräch mit WB-Sportredakteur Stephan Arend betont. Ihr Tipp für Sonntag: Ein 20:15-Auswärtserfolg

Du hast in den vergangenen Monaten die Rolle eines Zuschauers eingenommen. Wie hast Du auf der Bank die Spiele erlebt?Sandra Huck: Das war eine ganz schreckliche Zeit. Von außen sieht man die Fehler viel besser als wenn man selber auf dem Feld steht. Ich wollte instinktiv helfen und ins Geschehen eingreifen, doch das ging ja nicht. Am schlimmsten war das Spiel gegen Hamm, als wir einen Sechs-Tore-Vorsprung am Ende noch verspielt haben. Ich hatte sogar schon das Torwarttrikot an. Doch vier Wochen nach der Geburt meines Sohnes wäre der Einsatz noch zu früh gekommen.

Hast Du irgendwann einmal gedacht, dass es in dieser Saison schief geht und Union in die Verbandsliga absteigt?Sandra Huck: Nein. Ich habe wirklich nicht eine Sekunde am Klassenerhalt gezweifelt - auch nicht nach der Niederlage gegen Hamm. Wir haben uns nach diesem Spiel geschworen: »Dann holen wir uns die Punkte eben gegen eine andere Mannschaft zurück.« Und das haben wir gegen Oberlübbe dann ja auch gemacht. Ich habe mit Union schon einige Male um den Klassenerhalt gekämpft, und immer hat es geklappt. Außerdem sind wir spielerisch ja kein schlechtes Team.

Bist Du mit Deinem Comeback zufrieden? Sandra Huck: Ich war selber gespannt, wie es mir bei der Rückkehr zwischen den Pfosten ergeht.Vorher war meine längste Pause sechs Wochen. Doch dann hat alles erstaunlich gut geklappt. Natürlich fehlt hier und da die Schnelligkeit, natürlich berechne ich manchmal die Würfe noch falsch. Doch ich würde sagen, dass ich schon wieder 75 Prozent meines Leistungsvermögens erreicht habe.

Ist ein Baby und Sport auf diesem Niveau auch auf Dauer miteinander zu vereinbaren? Sandra Huck: Ich will auch in der nächsten Saison noch spielen. Mein Mann Oliver passt dienstags und freitags auf den Kleinen auf. Ich kann also zwei Mal trainieren. Das sollte auch in Zukunft so klappen. Außerdem unterstützen uns auch meine Eltern und Schwiegereltern. Sonntag in Witten zum Beispiel wird Luca Alexander mit ihnen auf der Tribüne sitzen - sozusagen als unser Maskottchen.

Ihr habt zuletzt den Rangzweiten Oberlübbe besiegt. Da sollte die Aufgabe in Witten eigentlich kein Problem sein... Sandra Huck: Mit dieser Einstellung haben wir das Hinspiel gegen Witten verloren. Doch wir treten mit viel Selbstvertrauen an. Unser Erfolg über Oberlübbe war ja kein Zufall, sondern verdient, weil wir gut gespielt haben. Ich tippe auf einen 20:15-Auswärtssieg.

Artikel vom 03.03.2006