03.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kampf für
Jens Filbrich

DSV macht FIS Druck

Erfurt (dpa). Der Deutsche Skiverband (DSV) kämpft um die Rechte von Jens Filbrich und hofft auf eine baldige Ausnahmegenehmigung für den wegen eines grenzwertigen Hämoglobin-Wertes mit einer Schutzsperre belegten Skilangläufers.

»Wir als Verband können es nicht hinnehmen, dass ein sauberer Athlet mit einem genetisch bedingten hohen Hämoglobinwert de facto mit Berufsverbot belegt wird«, sagte DSV-Generalsekretär und Sportdirektor Thomas Pfüller. Bei Filbrich war vergangenen Samstag nach dem Rennen in Kuusamo ein Wert von 17,0 im Blut festgestellt worden.
Am Freitag hat sich Pfüller am Münchner Flughafen mit DSV-Teamarzt Ernst Jakob, dem DSV-Vizepräsidenten Franz Steinle - hauptberuflich Richter - und einem Rechtsberater getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Der DSV stützt sich dabei auf ein Gutachten der Universität Tübingen, das den höheren Hämoglobinwert bei Filbrich erklärt. Hohe Werte weisen sowohl seine Mutter Sigrun - 1974 WM-Zweite mit der DDR-Langlaufstaffel - als auch sein Bruder Raik auf.
Das Erreichen oder Überschreiten des Grenzwertes von 17,0 führt beim internationalen Skiverband FIS wegen angeblicher Gesundheitsgefährdung automatisch zu einer Schutzsperre von fünf Tagen. »Es soll mir Mal jemand erklären, weshalb ein Skilangläufer bei 17,0 gefährdet ist, ein Biathlet mit 17,5 aber munter durch den Wald rennen darf«, bemerkte Pfüller. Er verweist auf die mit dem Fall Filbrich erneut deutlich gewordene willkürliche Festsetzung der Grenzwerte und nutzt die Gelegenheit, um erneut eine Harmonisierung bei den verschiedenen Verbänden zu fordern.

Artikel vom 03.12.2005