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Training: Stadt
macht Eltern fit
für Erziehung

4000 Euro im Etat bereitgestellt

Versmold (hj). Mit einem Elterntraining durch erfahrene Erzieherinnen aus heimischen Kindergärten will die Stadt Versmold im nächsten Jahr die Erziehungsberechtigten und Eltern von auffällig gewordenen Jugendlichen fit machen. Dafür sollen 4000 Euro im Etat bereit gestellt werden.

Wie Bürgermeister Thorsten Klute im Rahmen der Etatberatungen im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag Abend erläuterte, habe Versmold derzeit den höchsten Pro-Kopf-Anteil im Kreis, was Aufwendungen beim Jugendamt angehe. »Das muss doch eine Ursache haben und die Verantwortlichen aus dem Kreisjugendamt haben uns gesagt, das habe immer mit den Eltern dieser Jugendlichen zu tun«, sagte Klute.
»Wir wollen jedoch sehr viel tiefer in diese Materie einsteigen und dort mit unserer Arbeit beginnen, wo Menschen erstmals geordnet zusammenkommen, nämlich in den Kindergärten unserer Stadt.«
Aus diesem Grund werde derzeit ein Konzept gemeinsam mit den fachkundigen Leiterinnen der sechs kirchlichen und zwei freien Kindergärten entwickelt. »Wir hatten schon einige Gespräche. Das Konzept ist aber noch nicht fertig. Ich rechne jedoch damit, dass wir es in der ersten Hälfte des Jahres 2006 vorstellen können.«
Es gehe darum, so Klute in der Ausschuss-Sitzung weiter, Eltern fit zu machen für die Erziehung ihrer eigenen Kinder.
»Für uns stellt sich darüber hinaus auch die Frage, wie wir die Eltern erreichen und ob sie überhaupt mitmachen wollen. Denn bei dem Elterntraining handelt es sich um ein Angebot. Man kann niemand zur Teilnahme zwingen«, wandte der Bürgermeister ein.
Dabei zeige die Elternschule durch den Jugendbeauftragten Detlev Gehrke im Haus der Familie allerdings durchaus positive Ansätze. »Punkte daraus wollen wir auch in unser neues Konzept mit einbringen.«
Alle Fraktionen begrüßten die beabsichtigte Maßnahme der Stadt. Dabei wurde herausgestellt, dass man Kindergärten nicht immer unter einem finanziellen Aspekt sehen müsse.
SPD-Fraktionsvorsitzende Liane Fülling: »Es geht hier um die Ausgestaltung eines geeigneten Konzeptes und die Zukunft unserer künftigen Jugendlichen in Versmold. Das ist das Geld mindestens wert.«

Artikel vom 01.12.2005