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ICE hält künftig nicht in Bad Oeynhausen - Bahn investiert auch nicht in Rampen


Bad Oeynhausen (hil). Keine Hoffnung mehr hat Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann, dass die Bahn umdenken und weiterhin den ICE in Bad Oeynhausen halten lassen wird.
»Ich hatte noch einmal ein Gespräch mit Vertretern der Bahn. Sie haben deutlich gesagt, dass in Bad Oeynhausen zu wenig Kunden ein- und aussteigen würden.« Mueller-Zahlmann gab diese Nachricht am Mittwochabend im Hauptausschuss bekannt. Die Bahn wolle die ICE-Strecken beschleunigen und müsse deshalb ICE-Halte abbauen. Davon sei nun auch die Kurstadt betroffen. Dass die Stadt viele bedeutende Einrichtungen wie Herz- und Diabeteszentrum und andere Kliniken vorhält, habe die Bahnvertreter nicht zu einer Änderung der Entscheidung bewegen können.
Das Verhalten der Bahn stößt auf Kritik der Politiker, vor allem auch deshalb, weil das Unternehmen sich auch nicht um die Zuwegung für Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen kümmern würde. Ursula Sieker (SPD): »Es sind Rampen vorhanden. So teuer kann es doch nicht sein, diese wieder zugänglich zu machen.« Eine Stadt ohne Stufen mit einem Zugang zum Bahnhof, der drei Tage vorher angekündigt werden müsste, sei unzumutbar. Rollstuhlfahrer müssen sich für die Benutzung des Fahrstuhls vorher anmelden. Klaus Mueller-Zahlmann machte im Ausschuss nochmal klar, dass die Bahn derzeit keine Investitionen tätigen werde: »Nicht vor 2007. Und wenn dann Geld ausgegeben wird, muss es sich für die nächsten 25 Jahre auch lohnen.«
Die Zurückhaltung der Bahn bezüglich der Rampen will die Vorsitzende des Förderkreises Innenstadt, Monika Brackmann-Tiedau, nicht hinnehmen. Sie hatte schon mit der Bahn Kontakt aufgenommen und will weiter Druck machen. »Wir werden das schaffen«, sagte sie nach der Sitzung.

Artikel vom 02.12.2005