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Familien starten durch

Kreis und Bertelsmann Stiftung gründen Bündnis


Kreis Gütersloh (rec). Zur Gründung des lokalen Bündnisses für Familien im Kreis Gütersloh wird der nordrhein-westfälische Familienminister Arnim Laschet erwartet. Er wird im Februar den Festvortrag während eines Colloqiums im Kreishaus halten.
Noch in diesem Jahr wollen Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung, und Landrat Sven-Georg Adenauer den Vertrag zur Schaffung einer gemeinsamen Koordinierungsstelle im Kreis unterzeichnen. Voraussichtlich bei der Volkshochschule in Halle soll eine von der Stiftung finanzierte Halbtagskraft sämtliche Aktivitäten zur Stärkung von Familien im Kreis Gütersloh bündeln. Die feierliche Vertragsunterzeichnung ist am 13. Dezember im Gütersloher Parkhotel geplant.
Anfang der Woche hatte der Kreistag den Weg dafür frei gemacht. Alle Fraktionen stimmten für den Beitritt zum Bündnis. In einer Ansprache wies der CDU-Fraktionsvorsitzende Ludger Kaup auf die enormen Kosten der Jugendhilfe im Kreisbudget hin. Laut Haushaltsplan steigt die Umlage zur Jugendhilfe im Kreis im kommenden Jahr um 1,1 Millionen auf 34,4 Millionen Euro. Dahinter steckt vor allem der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder, die jünger als drei Jahre sind. Doch auch die Träger der Jugendhilfe brauchen mehr Geld. Mit ihren Ansprüchen wird sich der Jugendhilfe-Ausschuss des Kreises in einer Sondersitzung am 15. Dezember befassen.
Die Kosten der Jugendhilfe sind Kaup zufolge häufig nur der Einstieg, der über Arbeitslosenhilfe, Sozialhilfe und manchmal auch über die Kosten für Justizvollzugsanstalten ein ganzes Leben lang fortgesetzt werde. »Die öffentliche Hand kann diese Aufgabe nicht schultern, wir zerbrechen ja schon heute fast daran«, stellte Kaup im Kreistag fest.
An die Unternehmen und Verwaltungen im Kreis Gütersloh appellierte Kaup, sich fortan an einem neuen Leitbild zu orientieren: »Wir sind der familienfreundlichste Kreis mit den familienfreundlichsten Unternehmen in Deutschland.« Das fordere sowohl Behörden als auch Firmen zur Prüfung der Frage auf, ob alles getan wird, um den Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Den Kreis ruft Kaup dazu auf, künftig einen »Familien-Oskar« zu verleihen, mit dem gute Beispiele herausgestellt werden

Artikel vom 01.12.2005