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Eltern werden
mehr zahlen

Musikschulzuschuss: Parteien beraten

Hiddenhausen (gb). Hiddenhauser Eltern werden in Zukunft für den Musikschulunterricht ihrer Spösslinge sehr wahrscheinlich tiefer in die eigenen Tasche greifen müssen.

Das schält sich nach Fraktionsberatungen von CDU und SPD sowie fraktionsübergreifenden Gesprächen, sogenannten »Elefanten-Runden« in der vergangenen und in dieser Woche heraus.
Vorausgegangen war, dass die Verwaltung die Verträge mit den Musikschulen Bünde und Herford im Juli - übrigens nicht zum ersten Mal - gekündigt hatte. Der Jahreszuschuss von 100 000 Euro für den Unterricht ist den Verantwortlichen in der Gemeinde zu hoch.
Nach einer Reihe von Beratungen scheint die CDU dem Vernehmen nach bereit zu sein, nur noch die musikalische Früherziehung finanziell abzusichern und die Förderung des Unterrichts für ältere Schüler in den nächsten zwei bis drei Jahren auslaufen zu lassen. Nur bei sozial benachteiligten Schülern, die erkennbar musikalisches Talent haben, will die CDU eine Ausnahme machen.
Die SPD will offenbar nicht so weit gehen. Unter den Sozialdemokraten kursieren Überlegungen, den Eigenanteil der Eltern von derzeit fünf um zehn bis 20 Euro je Monat und Kind heraufzusetzen. Dann sparte die Gemeinde bei 15 Euro zusätzlich schon 30 000 Euro im Jahr, bei 20 Euro bereits 40 000 Euro und könnte somit ihren Zuschuss von 100 000 auf 70 000 oder 60 000 Euro herunterfahren. Auch die SPD will am Zuschuss für die musikalische Früherziehung nicht rütteln.
Die Sozialdemorkaten bilden mit den beiden jungen Ratsmitgliedern der FDP ein Bündnis; für eine gemeinsame Abstimmung müssen sich die beiden Fraktionen ins Benehmen setzen.
Die Musikschulverträge hatte die Gemeinde schon einmal, vor neun Jahren, gekündigt, um den freiwilligen Zuschuss zu drücken. Diesmal endet die Kündigungsfrist am 31. Juli 2006. Der Zuschuss der Gemeinde soll in jedem Fall unter die Summe von 80 000 Euro gedrückt werden. Als nicht unwahrscheinlich gilt, dass nur noch mit der Musikschule Herford ein Folgevertrag abgeschlossen wird. Derzeit besuchen 125 Schüler die Bünder Schule, 150 Schüler die Herforder Schule.
Die Eltern haben gegen die Sparbemühungen schon Proteste angekündigt und wollen sich morgen, Freitag, 2. Dezember, ab 16 Uhr in der Turnhalle der Palme-Gesamtschule treffen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Dienstag, 6. Dezember, will der Schul- und Kulturausschuss die Angelegenheit im Rathaus (Großer Saal) beraten.

Artikel vom 01.12.2005