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Der Geschäftsführer der Stadtwerke Herford: Detlef Jeretzky.

Gaspreis wird
erneut erhöht

Steigerung um 10,5 Prozent

Herford (ram). Auf die 25 000 Haushalte in Herford, Enger und Hiddenhausen, die ihr Gas von den Stadtwerken Herford beziehen, kommt zum 1. Januar eine Preiserhöhung zu. Aufgrund der rasant steigenden Energiepreise seien die Stadtwerke gezwungen, die Erhöhung im Gaseinkauf an die Kunden weiterzugeben.

Damit nicht der Verdacht entstehe, die Stadtwerke Herford sowie die Gas- und Wasserversorgung Hiddenhausen und die Gasversorgung Enger bereicherten sich auf Kosten der Allgemeinheit, wurde die Gaspreiserhöhung im Vergleich zu den erhöhten Einkaufspreisen durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WIBERA kontrolliert.
»Wir haben diese Überprüfung freiwillig in Auftrag gegeben, um deutlich zu machen, dass wir nichts zu verbergen haben«, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Jeretzky.
Wirtschaftsprüfer Martin Gehrke bestätigte die Aussagen Jeretzkys, wonach die Stadtwerke durch die Preiserhöhung keinen Margenzuwachs erziele. Die WIBERA hat bei ihrer Untersuchung außerdem festgestellt, dass die Stadtwerke in der Vergangenheit die erhöhten Beschaffungspreise nicht eins zu eins an ihre Kunden weitergegeben hat. Zuletzt wurde der Gaspreis Anfang Januar 2005 um 0,25 Cent pro Kilowattstunde und im August noch einmal um 0,4 Cent pro Kilowattstunde angehoben. Für ihrer Analyse hat die WIBERA fünf Musterkunden ausgewählt und jeweils die Veränderungen im Einkauf und im Verkauf gegenüber gestellt.
Der Preis pro Kilowattstunde, wird zum 1. Januar 2006 um 0,5 Cent angehoben, was eine Steigerung um 10,5 Prozent bedeutet. Der Arbeitspreis steige auf 4,87 Cent pro Kilowattstunde während der Grundpreis stabil bleibe. Für eine vierköpfige Familie bedeute dies eine jährliche Mehrbelastung von etwa 100 Euro. Angesichts der allgemeinen Entwicklung rechnet Jeretzky auch zum 1. April 2006 mit einer Bezugspreiserhöhung für die Stadtwerke.
Im Vergleich zu anderen Kommunen bewege sich die Stadt Herford in bezug auf die Gaspreise nach wie vor im unteren Drittel. Aufgrund der explodierenden Energiepreise und der damit verbundenen Kosten für die Stadtwerke seien für notwendige Sanierungen der Leitungen für das Jahr 2005 nicht mehr wie geplant 1,4 Mio. Euro, sondern nur noch 600 000 Euro zurückgestellt worden. »Wir haben das Problem hier nur aufgeschoben«, so Jeretzky.

Artikel vom 01.12.2005