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Neue Bühnentechnik
erfordert Zwangspause

Paderhalle wird im Sommer drei Monate geschlossen

Von Manfred Stienecke (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Die Paderhalle muss im nächsten Sommer für rund eine Million Euro technisch »runderneuert« werden. Dafür wird eine dreimonatige Schließung notwendig.

Wie die Geschäftsführerin der Paderborner Stadthallen-Betriebsgesellschaft, Dr. Maria Rodehuth, gestern vor der Presse erläuterte, erfüllt die vor 24 Jahren errichtete Paderhalle nicht mehr die inzwischen verschärften Sicherheitsvorkehrungen. So dürften bestimmte Umbauten und Kulissenwechsel nicht mehr durchgeführt werden, solange sich Personen im Bühnenbereich befinden. »Ein Generationswechsel der Technik wird oft schon nach 18 bis 20 Jahren erforderlich«, betont die Paderhallen-Chefin. »Bei uns hat sie 25 Jahre gehalten. Das ist auch der guten Wartung zu verdanken.«
Die technische Nachrüstung der Obermaschinerie habe eigentlich schon in diesem Sommer erfolgen sollen, sei aber wegen Lieferproblemen eines Herstellers auf das kommende Jahr verschoben worden. Für die Dauer der von der Stadt Paderborn zu finanzierenden Maßnahme müsse die Paderhalle von Mitte Juni bis Anfang September bis auf wenige Ausnahmen veranstaltungsfrei bleiben.
Die geplante Aufrüstung der Bühnentechnik sei neben den Energiekosten auch einer der Gründe dafür, weshalb die Paderhalle im Wirtschaftsjahr 2004/05 ein Difizit von 100 000 Euro eingefahren habe, das jetzt von der Stadt Paderborn ausgeglichen werden muss (das WV berichtete). Bei der Vermietung der Paderhalle habe die Betriebsgesellschaft zwei Monate ausklammern müssen, die sich dann kurzfristig nicht mehr durch weitere Veranstaltungen hätten füllen lassen, so Rodehuth.
Mit 192 Veranstaltungen (Vorsaison 209) sei die Spielzeit 2004/05 leicht rückläufig gewesen. Die Besucherzahl habe mit 123 000 aber nahezu konstant gehalten werden können. Das spreche für eine gute Resonanz. Vor allem bei den klassischen Kulturveranstaltungen (Theater, Musiktheater, Konzerte) habe die durchschnittliche Platzauslastung von 618 Besuchern in der Vorsaison auf zuletzt 690 Besucher gesteigert werden können. Dennoch spüre die Paderhalle, dass die Konzertagenturen bei der Kalkulation vorsichtiger geworden seien. Die Unsicherheit am Markt sei gestiegen, und es komme häufiger als in den Vorjahren zu Absagen. Immer wieder müssten kleinere Agenturen Insolvenz anmelden. »Wir sind zurückhaltend bei neuen Namen, da erkundigen wir uns zunächst«, versichert Rodehuth.
Während Oper, Operette und Theater nur auf ein bestimmtes Stammpublikum bauen könnten, entwickele sich das Kabarett in der Paderhalle immer mehr zum Renner. »Veranstaltungen, in denen die Leute was zum Lachen bekommen, laufen bei uns am besten.« Und auch das Weihnachtsprogramm finde große Zustimmung. Rodehuth: Der Vorverkauf ist prächtig angelaufen.«

Artikel vom 01.12.2005