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Kontakte helfen gegen Vorurteile

Wewelsburger Sebastian Cremer: Freiwilligen-Jahr in den USA


Wewelsburg (WV). »Ich wusste nicht, dass es auch Leute wie dich gibt in Deutschland«, sagte eine der älteren jüdischen Damen, die er im Rahmen seines Friedensdienstes in Philadelphia regelmäßig besuchte, zu Sebastian Cremer. »Als Deutscher trifft man natürlich immer noch auf Ressentiments«, berichtete der Wewelsburger jetzt der heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Ute Berg, die sein freiwilliges Jahr im Rahmen der Aktion Sühnezeichen unterstützt hatte. »Solchen Vorbehalten kann man am besten begegnen, indem man persönliche Beziehungen aufbaut. Deshalb ist es gut und wichtig, dass junge Menschen im Ausland Kontakte knüpfen, wie Sebastian Cremer es getan hat«, betonte die Politikerin.
Sebastian Cremer arbeitete ein Jahr lang für die ASF in Philadelphia, wo er unter anderem für den »Jewish Family & ChildrenÕs Service of Greater Philadelphia« älteren, allein lebenden Menschen bei Erledigungen half oder mit Vorlesestunden und Gesprächen ein wenig Abwechslung in den Alltag brachte. Auch ein Symposium mit Jugendlichen, in dem es um Zivilcourage und die zerstörerische Natur von Vorurteilen ging, stand auf dem Programm.
»Ich hoffe, einen Beitrag gegen Vergessen, gegen Gleichgültigkeit und für eine friedlichere Welt geleistet zu haben. Für mich war dieses Jahr eine wichtige Erfahrung«, zieht der Wewelsburger Bilanz.

Artikel vom 01.12.2005