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Name:Schulp
Vorname:Dennis
Geburtsdatum:18. Januar 1978
Geburtsort:Amsterdam
Familienstand:verheiratet mit Gaby,einen Sohn: Senna
Größe:1,76 Meter
Gewicht:72 Kilogramm
Stationen: SC Paderborn 07FC Den BoschHelmond SportDe GraafschapNEC NijmegenWillem IIFC VolendamAjax Amsterdam
Lieblingsposition:zentrales Mittelfeld
Beruf:Diplomierter Versicherungs- und Bankkaufmann
Hobbys:mein Sohn, Golf spielen
Stärken:ehrlich
Schwächen:ungeduldig
Vorbild/Idol:Dennis Bergkamp, Stefan Pettersson
Lieblingsgetränk:Cola
Lieblingsessen:indonesische Küche
Lieblingsmusik:Xavier Naidoo
Lieblingsurlaubsort:Mexiko                          

Seine Formkurve zeigte in den letzten Wochen fast konstant nach oben: Dennis Schulp. Foto: Brucks

SC Paderborn 07 In drei Jahren möchte der SCP in der 1. Bundesliga spielen, das ist klar definiert und ich finde es auch sehr gut, dass der Klub genau weiß, was er will. Wir diskutieren nicht über Platz 13 oder 14, wir wollen weiter nach vorne. Weder den Klub noch die Stadt kannte ich vor meinem Wechsel. Zum ersten Mal habe ich den Namen Paderborn im Wett-Skandal registriert, aber auch nur, weil mein Landsmann Thijs Waterink darin verwickelt war.

Paragon-Arena Ich hatte gehofft, dass wir in der Rückrunde dort spielen. Aber nach dem Baustopp wird's nun schwierig. Ich muss zugeben, als ich hierher kam, habe ich mich erst einmal erschrocken. Das Hermann-Löns-Stadion mit den Hochspannungsleitungen, der kleinen Tribüne und der Spielerbrücke ist gewöhnungsbedürftig.

Zweite LigaIch bin ohne Erwartungen hier hergekommen. Unser Trainer Jos Luhukay hatte mich allerdings schon vorgewarnt. Hier muss man immer 120 Prozent geben, weil sieben, acht Vereine fast auf einem Niveau spielen. Der Druck bei vier Absteigern und drei Aufsteigern ist auch viel höher. Hier kannst du nie abschalten, geht es bis zum letzen Spieltag um alles.

Jos LuhukayDer Name sagte mir schon vor der Saison etwas, seine Arbeit als Trainer kannte ich aber überhaupt nicht. Er ist ein halb deutscher, halb holländischer Trainer. Er macht viel Laufarbeit, macht aber auch viel mit dem Ball. Als ich kam, konnte ich bei den ersten Laufeinheiten noch nicht einmal mit unseren Torhütern mithalten. Aber in Holland wird im Urlaub auch total abgeschaltet, nichts gemacht und nur regeneriert. In Deutschland arbeitet dagegen jeder Spieler auch in den Pausen weiter an sich. Das muss ich jetzt wohl auch machen.

AtmosphäreDie ist beim Fußball in Deutschland sehr viel besser. Große Stadien und viele Zuschauer - das macht einfach Spaß. Hier gibt's im Gegensatz zu Holland auch noch Stehplätze. Das ist wichtig für die Fans.

Hüzeyfe DoganWenn man nur nach der Position schaut, ist er mein direkter Konkurrent. Dennoch glaube ich, dass wir zwei verschiedene Spielertypen sind und man uns deshalb nicht vergleichen kann. Ich bin mehr ein Ballverteiler, einer, der das Mittelfeld kompakt hält. Dogan ist mehr eine Spitze, der die 1:1-Situation sucht und den direkten Weg zum Tor geht. Ob ich ein Spielmacher bin, sollen andere beurteilen. Ich glaube aber schon, dass unser Spiel schlecht läuft, wenn ich selbst schwach spiele.

Aufstiegsprämie Die haben wir noch nicht ausgehandelt und darüber reden wir auch erst, wenn wir 40 Punkte haben. In dieser Saison ist für uns noch alles möglich. Wir haben gegen die Aufstiegsfavoriten gespielt und keine Mannschaft war wirklich besser als wir. Der einzige Unterschied ist, dass wir noch zuviele Chancen versieben, gerade auswärts. Die echten Top-Teams nutzten sofort ihre Möglichkeiten.
DeutschlandIch wollte noch einmal in meiner Laufbahn unbedingt im Ausland spielen und es passte alles: Mein Vertrag lief aus, mit Jos Luhukay traf ich einen Trainer, der mein Landsmann ist, die Heimat ist nicht weit weg, das Leben ist ungefähr gleich. Nur die Fußballbegeisterung ist eine ganz andere. Was hier in Deutschland los ist, ist schon unglaublich.

Johan CruyffEr war ein Riesenfußballer und ein großer Trainer. Aber das war eine andere Zeit, das Spiel war auch viel langsamer. Mein Idole waren Dennis Bergkamp und der Schwede Stefan Pettersson. Beide haben für Ajax gespielt, aber da war ich noch ein Balljunge.

Ajax AmsterdamNoch immer der Klub in Holland, auch wenn Ajax zurzeit ein paar Probleme hat und in der Meisterschaft schon 14 Punkte hinter PSV Eindhoven liegt. Ich war übrigens der letzte Spieler, der noch im alten Stadion »De Meer« debütiert hat. Seit 1996 spielt Ajax in der Amsterdam-Arena.

Morten OlsenLouis van Gaal hat mich nach Amsterdam geholt, doch als er nach Barcelona ging und sein Nachfolger Morten Olsen wurde, hatte ich keine Chance mehr. Olsen hat weniger auf die jungen Spieler gesetzt, ist aber Meister und Europacupsieger geworden und hat deshalb viel richtig gemacht. Er hatte nur, was den Fußball betrifft, eine völlig andere Denkweise.

Mein größter SiegDen größten Sieg gibt es noch nicht. Aber das 5:0 gegen Saarbrücken war ein sehr schöner. Das war der erste Sieg des SC Paderborn 07 in der 2. Liga und auch mein erster Bundesliga-Erfolg.

Mein schönster MomentDie Geburt meines Sohnes Senna. Der Name hat aber nichts mit dem Rennfahrer Ayrton Senna zu tun. Senna ist einfach nur ein schöner italienischer Vorname.

Meine größter Fehler Man darf Fehler machen, man darf den gleichen nur nicht zweimal machen. Den Wechsel zu De Graafschap würde ich gerne korrigieren. Da habe ich in drei Jahren drei Trainer gehabt, viel auf der Bank gesessen und nichts gelernt.

Meine schlimmste NiederlageIch habe 1997 mit dem FC Volendam gegen PSV Eindhoven mit 0:10 verloren. Ich stand zwar nicht auf dem Platz, musste dem Debakel aber von der Bank aus zusehen. Das war genauso schlimm.

LebensmottoJeden Tag Freude und Spaß am Leben haben.

Ich wünsche mir . . . . . . Gesundheit für meine Familie und mich, dass ich noch viel Spaß und Freude beim SC Paderborn habe und wir so ein tolles Team beim SCP bleiben.

Aufgezeichnet von:Matthias Reichstein

Artikel vom 03.12.2005