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Massives Umsatzminus
bei Zahntechnikern

113 Entlassungen und weitere 57 geplant

Altkreis Halle (WB). Die für den Kreis Gütersloh zuständige Zahntechniker-Innung moniert massive Umsatzeinbrüche in den ersten zehn Monaten des Jahres 2005.

Nach einer Blitzumfrage unter 57 Dentallabors ist der Umsatz in den ersten drei Monaten um durchschnittlich 44 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2004 geschrumpft; im zweiten Quartal waren es 21 Prozent weniger, im dritten 28 Prozent. Die Labors hätten inzwischen 113 Mitarbeiter entlassen. Weitere 57 Entlassungen seien geplant. In nur sechs Betrieben wurden in diesem Zeitraum acht Mitarbeiter eingestellt.
Ebenso alarmierend sei die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt Wurden im Jahr 2004 noch 79 Lehrstellen besetzt, so sei diese Zahl in diesem Jahr auf 39 Lehrstellen gesunken. Obermeister Volker Rosenberger macht drei »eklatante Strukturmängel« für die Misere verantwortlich.
Zum einen werde die seit Jahrzehnten bewährte Kombinationsversorgung mit Teleskopkronen beschränkt, ohne dass es dafür einen fachlichen Grund gebe. Zum zweiten führten Festzuschüsse bei Reparaturen und Erweiterungen angesichts einer hohen Streubreite der tatsächlichen Kosten zu unverhältnismäßigen Zuzahlungen. Zum dritten führten Einschränkungen bei Festzuschüssen, etwa bei Brückenbefunden, zu ungerechten Zuschüssen. Weite Teile der Bevölkerung könnten sich die Versorgung dadurch nicht mehr leisten.

Artikel vom 01.12.2005