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Vortrag: »Ihre Götter waren Bäume«


Scherfede (WB). Zu Zeiten unserer Vorfahren sah es in den Wäldern Europas vor mehr als 1000 Jahren anders aus als heute. Römische Geschichtsschreiber berichten von riesigen Eichen und uralten Eiben, die von den Germanen und Kelten wie Gottheiten verehrt wurden. Am heutigen Mittwoch, 30. November, führt ab 19 Uhr eine Diashow des Gehölzkundlers und Wissenschaftsjournalisten Herbert F. Gruber unter dem Titel »Ihre Götter waren Bäume« in die Geheimnisse der Baum-Mythen und Baum-Denkmäler ein. Einige dieser hölzernen Riesen, wie die 1400 Jahre alte Feme-Eiche in Raesfeld-Erle oder die Rieseneiche von Borlinghausen stehen heute noch. Im Waldinformationszentrum Hammerhof begibt sich der Forstwissenschaftler auch auf die Suche nach der Weltenesche Yggdrasil, die nach dem Glauben der Germanen und Wikinger als Pfeiler zwischen Erde und Himmel der Mittelpunkt der Welt war.
Nicht nur in den alten Religionen vorchristlicher Zeiten, auch in der Bibel spielen Bäume eine wichtige Rolle. Mit der Sachsenmission gelangte die Linde zu ihrer heute noch überragenden Bedeutung als Wegbegleiter von Kreuzwegen, als Kirchbaum und Symbol der klösterlichen Gerichtsbarkeit. Die ältesten dieser Bäume, wie die »Zehntlinde zu Jugendheim« zählen heute mehr als 1000 Jahre und sind so alt wie das Christentum in Mitteleuropa.

Artikel vom 30.11.2005