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Taubstumme entkommt tristem Leben

Schauspiel »Johnny Belinda« in der Stadthalle Beverungen


Beverungen (WB). Einmal mehr auf ein beeindruckendes Schauspiel freuen können sich Theaterfreunde aus dem Raum Beverungen am Dienstag, 6. Dezember, wenn um 20 Uhr das Stück »Johnny Belinda« in der Stadthalle der Weserstadt aufgeführt wird.
Black McDonald (gespielt von Wolfgang Scheiner) lebt und arbeitet als Weizenhändler in einem kleinen Dorf. Die Bücher führt seine taubstumme Tochter Belinda (Susanna Wellenbrink) mit selbsterfundenen Schriftzeichen. Durch ihre Behinderung ist sie das schwächste Glied in der Kette des dörflichen Lebens; sie wird ausgenutzt und erniedrigt.
Durch den Arzt Dr. Jack Roberts (dargestellt von Markus Bader) ändert sich ihr Leben grundlegend, denn er bringt ihr die Taubstummensprache bei, die sie aus ihrer tristen Einsamkeit erlöst und sie erblühen lässt. Sie erlangt endlich auch die Zuneigung ihres Vaters und beginnt am regen Dorfleben teilzunehmen.
Neuerliches Unheil bringt eine Vergewaltigung in ihr Leben. Sie wird schwanger und ihr Vater stirbt. Als es mit dem Kindsvater einen Konflikt um das Baby gibt, tötet sie ihn und ihr wird der Prozess gemacht.
Die überaus spannende Handlung führt in die Abgründe eines Gemeinschaftslebens, das durch Ignoranz bestimmt ist.
Höhepunkt des Schauspiels ist der Prozess gegen Belinda, bei dem die Dorfbewohner vor eine schwierige Entscheidung gestellt werden.
Bei der Uraufführung der Inszenierung wurde vor allem die Darstellung von Susanna Wellenbrink bejubelt, die es schaffte, nur mit Hilfe von Mimik und Gestik der Figur der Belinda eine erstaunliche Tiefenschärfe zu verleihen.
Karten für die Veranstaltung sind im Kulturamt der Stadt Beverungen (Tel. 05273/ 392-223) oder an der Abendkasse erhältlich.

Artikel vom 02.12.2005