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Nach Hochamt mit Vater das Rechnen geübt

Für Vorstand Josef Hölting war die Spadaka berufliches und privates Zuhause

Schloß Holte-Stukenbrock (eph). Ende der »Ära Hölting« bei der Spar- und Darlehnskasse Schloß Holte-Stukenbrock: Mit dem altersbedingten Ausscheiden von Vorstandssprecher Josef Hölting endet in diesen Tagen das jahrzehntelange Engagement der Familie Hölting in der Leitung der Kreditgenossenschaft.

Das »Kapitel Hölting« bei der Spadaka begann 1941. In jenem Jahr übernahm der Vater von Josef Hölting, August Hölting, als Rendant die Leitung des Geschäftsbetriebs in Stukenbrock. Für Hölting senior und seine Familie war das Gebäude der Bank lange Zeit auch das private Zuhause. »Ich bin in der Bank groß geworden, habe hier meine Kind- und Jugendjahre verbracht und nach dem Hochamt mit dem Vater das Rechnen geübt«, erinnert sich Josef Hölting.
So waren die Weichen für seinen beruflichen Lebensweg früh gestellt. Dass Josef Hölting nach dem Besuch der Höheren Handelsschule das genossenschaftliche Bankfach erlernte, war nur folgerichtig. Allerdings hätte er auch in der öffentlichen Verwaltung Karriere machen können: Eine Zusage des Amtes Schloß Neuhaus lag vor. Doch eine Banklehre bei der damaligen Spadaka Neuenkirchen reizte ihn mehr.
Die dort erlangten Grundkenntnisse vertiefte Josef Hölting in Schlangen und später in Schloß Holte. In dieser Zeit erwarb er weitere Qualifikationen durch den Besuch der Bankakademie mit dem Abschluss als Bankfachwirt und durch zahlreiche Lehrgänge an der Münsteraner Genossenschaftsakademie. Die Befähigung für das Vorstandsamt erlangte er durch den erfolgreichen Besuch des genossenschaftlichen Spitzenbildungsinstituts auf Schloß Montabaur. Als sein Vater die zwischenzeitlich zur Spar- und Darlehnskasse Schloß Holte-Stukenbrock fusionierte Bank 1979 verließ, rückte Josef Hölting nach und wurde neben Helmut Höcker das zweite ordentliche Vorstandsmitglied.
In den mehr als 26 Jahren seiner Vorstandstätigkeit hat sich die Spadaka zu einem modernen, leistungsfähigen und bei den Mitgliedern und Kunden anerkannten Dienstleister entwickelt. Mehr als 40 junge Menschen wurden unter der Leitung von Josef Hölting zu erfolgreichen Bänkern ausgebildet. Mit einer Bilanzsumme von 142 Millionen Euro, 43 Vollzeit-Arbeitsplätzen und mehr als 5000 genossenschaftlichen Bankteilhabern zählt die Bank auch heute noch zu den eher kleineren Instituten. Dass sich die Spadaka im harten Wettbewerb unter den Finanzdienstleistern der Region gleichwohl erfolgreich behauptet und sich dadurch bis heute ihre Eigenständigkeit erhalten hat, ist auch dem Einsatz von Josef Hölting zu verdanken.
Nach seinem Ausscheiden stehen sein bisheriger Vorstandskollege Bernhard Feldmann und der neu in die Leitung berufene Lothar Wille an der Spitze des Instituts. Mit den beiden sieht Josef Hölting sein bisheriges Haus personell gut bestellt. »Wenn Vorstand, Mitarbeiter und Kunden weiterhin so vertrauensvoll zusammenarbeiten«, so seine feste Überzeugung, »dann wird die positive Entwicklung der Bank weiter anhalten.«

Artikel vom 01.12.2005