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Manfred Deppe erfüllt
sich Kindheitstraum

Spenger Malermeister stellt Kunst in der Sparkasse aus

Von Antje Kreft (Text und Foto)
Spenge (SN). Die »Badenden Mädchen« von August Macke, ein Ausschnitt aus dem »Bild mit Rindern« von Franz Marc und »Der Bücherwurm« von Carl Spitzweg sind drei von 20 Kunstwerken, die bis zum 20. Dezember in der Sparkasse an der Langen Straße präsentiert werden - nicht im Original, aber den Realwerken zum Verwechseln ähnlich.

Manfred Deppe aus Spenge malt für sein Leben gern. Jetzt stellt er erstmals einige seiner etwa 45 Bilder in seiner Heimatstadt aus. Filialleiter Paul-Heinz Wilke hatte den Hobbykünstler darum gebeten und dieser hatte sofort zugestimmt. Die Idee zu einer Ausstellung in der Sparkasse ist schon fast vier Jahre alt. »2002 habe ich mit meinem Sohn Stefan die Räumlichkeiten der Sparkasse umgestaltet«, erinnert sich der Maler- und Lackierermeister Manfred Deppe, »da habe ich ein paar meiner Bilder vorgestellt«. »Ich war gleich begeistert und habe mir vorgenommen, eine Ausstellung mit Manfred Deppe zu organisieren. Mit dem großen Empfangsrondell mitten im Raum hatten wir allerdings lange nicht genügend Platz für eine Ausstellung. Nach dem Umbau ist jetzt genau die richtige Zeit dafür«, sagt Paul-Heinz Wilke.
Die Ausstellung von Manfred Deppe ist nach zwei Vereinsvorstellungen und einer Ausstellung die vierte Präsentation in diesem Jahr. Zu sehen sind Kopien bekannter Maler - darunter Marc, Spitzweg und Macke - und eigene Kompositionen, darunter Stillleben wie »Haus in der Toskana«, Vasen und Birnen« und »Roter Mohn«.
Mit der Malerei hat der 67-jährige Hobbykünstler früh angefangen. »Schon als Kind habe ich gerne gemalt. Mit vier oder fünf Jahren habe ich mich auf die Straße gesetzt und mit Kreide gemalt, besonders gerne Tiere, speziell Pferdeköpfe«, erinnert er sich. »Da ich mich sehr für Erdkunde interessiert habe, waren auch viele Reliefs dabei - von Afrika oder Südamerika«. Sein Berufswunsch stand daher schon früh fest. Er wollte die Kunstgewerbeschule besuchen. Da sein Vater August jedoch selbstständiger Malermeister in Spenge war, sollte Manfred Deppe in dessen Fußstapfen treten. So legte er 1962 die Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk ab und übernahm das Geschäft seines Vaters. 40 Jahre lang ging er als Selbstständiger völlig in seinem Beruf und in der Familie auf und ließ die Malerei, seine Leidenschaft, ruhen.
2002 übergab er den Betrieb an seinen Sohn Stefan. Seither widmet er sich wieder seinem liebsten Hobby. Zwei- oder dreimal in der Woche setzt oder stellt er sich seither an die Staffelei oder an einen Tisch, um sich seinen Acrylfarben zu widmen. »Mit der Zusammenstellung von Farben kenne ich mich ja ganz gut aus«, schmunzelt der Rentner.
Paul-Heinz Wilke freut sich: »Ich bin immer wieder überrascht, wieviel Kreativität in den Spengern steckt. Von heimischen Künstlern haben wir schon Anfragen für 2006«, verrät der Filialleiter.

Artikel vom 30.11.2005