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Vom Turm der Petri-Kirche regnet es Putzbrocken

Heute früh wird verbogenes Zifferblatt abgenommen

Versmold (igs). Der Segen kommt von oben: Dieses Sprichwort trifft an der Petri-Kirche - zumindest momentan - nicht zu. Denn vom Kirchturm des Gotteshauses regnet es dicke Putzstücke.

Seit Samstag kommt es immer wieder zu Steinschlag an der Kirche. Das westliche Zifferblatt hat sich deutlich sichtbar vom Turmgemäuer gelöst, auf dem es eingeputzt war - wahrscheinlich aufgrund von Feuchtigkeit, die hinter das Zifferblatt eingedrungen ist und sich durch die Kälte ausgedehnt hat, vermutet Kirchmeister Hartmut Fromme. Putzbrocken, die sich hinter dem Zifferblatt gelöst haben, fallen seitdem zu Boden.
Dass in knapp 25 Metern Höhe etwas nicht in Ordnung ist, hat die Evangelische Kirchengemeinde Versmold am Wochenende festgestellt. »Am Samstag hat ein Mitglied der Heaven & Earth-Band sein Auto nach dem Gottesdienst direkt an der Kirche geparkt. Dabei hat ein Stein die Windschutzscheibe zerschlagen.« Die Kirchengemeinde hat natürlich reagiert und den Bereich um den Kirchturm abgesperrt. Schließlich soll niemand zu Schaden kommen.
Der Schaden am Kirchturm ist auch vom Boden aus klar zu sehen: Zwischen Zifferblatt und Mauerwerk ist ein deutlicher Abstand zu sehen. »Neun Zentimeter«, weiß Pfarrer Dirk Leiendecker. Gestern wurde der Schaden von der Feuerwehrdrehleiter aus in Augenschein genommen. Leiendecker: »Wir haben uns richtig erschreckt.«
Heute früh soll nun eine Lkw-Hubbühne zum Einsatz kommen, um das Zifferblatt abzunehmen. »Dann müssen wir schauen, wie wir weiter vorgehen«, sagt Hartmut Fromme. Wahrscheinlich muss das verbogene Zifferblatt repariert werden. Auf eins kann sich die Kirchengemeinde jedenfalls jetzt schon einstellen: Wie schon beim alten Pfarrhaus, das momentan renoviert wird, kommen noch einmal nicht eingeplante Kosten auf die eh schon knappe Kirchenkasse zu.

Artikel vom 30.11.2005