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Wehrendorf braucht einen neuen Esel

Heiligabend-Aufführung: Filou will nicht mehr - Pfarrer Rainer Labie ist auf der Suche

Von Hartmut Horstmann
Vlotho-Wehrendorf (VZ). Das Weihnachtsspiel des vergangenen Jahres hat in Wehrendorf Maßstäbe gesetzt. Zu den Erfolgsgaranten gehörte der echte Esel, der in der Kirche seine Premiere erlebte.

Und der Esel soll kein Eintagsesel bleiben. Wie Pfarrer Rainer Labie ankündigt, wird auch bei der bevorstehenden Heiligabend-Aufführung ein Tier mitwirken. Allerdings: Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass sich Filou, der Darsteller des Vorjahres, noch einmal für eine Aufführung zur Verfügung stellt. »Esel gelten als störrisch«, weiß Pfarrer Labie - und dieser Charakterzug scheint auch bei der Eselsdame Filou zum Tragen zu kommen. Was bedeutet: Das Tier weigert sich standhaft, einen Anhänger zu betreten. Labie hat Verständnis für derartige Eseleien, bedauert den Schritt beziehungsweise Nicht-Schritt des Tieres jedoch: »Filou hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht.«
Janaa Lenger, deren Familie das Tier gehört, will dem Geistlichen keine große Hoffnung machen. Schon auf dem Rückweg von der Kirche im vergangenen Jahr sei es schwierig gewesen, den Esel auf den Anhänger zu bekommen. Es sei nichts passiert, aber: »So ein Tier kennt so etwas nicht.« So etwas - das ist der Transport. Filou sei zuvor nur einmal auf einem Anhänger gefahren, sagt Lenger: »Und zwar, als das Tier zu uns gebracht wurde.«
Rainer Labie steht zur Zeit ziemlich esellos dar, hat jedoch schon mögliche Ansprechpartner im Hinterkopf. Außerdem hofft er, dass sich nach dem Artikel in der Zeitung noch Tierbesitzer melden, die ihrem Esel eine tragende Rolle in der Heiligabend-Aufführung zutrauen. Sie beginnt um 15 Uhr in der Wehrendorfer Kirche. Laut Labie muss das Tier zwei Mal zur Kirche gebracht werden: zur Generalprobe und zur Aufführung.
Während die Stelle des Wehrendorfer Esels noch vakant ist, ist die wichtigste Rolle bereits vergeben. Das neugeborene Baby einer Wehrendorfer Mutter wird als Jesus-Kind in der Krippe liegen.
Als Neuerung gegenüber 2004 wird diesmal ein lebender Hund mit von der Partie sein. Auch hier steht der Darsteller bereits fest. »Das Tier ist im Augenblick in der Hundeschule«, erklärt Pfarrer Labie. Er sorgt dafür, dass Heiligabend Leben in die Wehrendorfer Kirche kommt - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Artikel vom 30.11.2005