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Deprimiert: Klaus Kuhlemeier vor seiner defekten Antennenanlage nach dem Chaoswochenende.

Chaos-Wetter
lässt Antennen umknicken

Klaus Kuhlemeier ist deprimiert

Von Heiko Johanning
Versmold-Hesselteich (WB). Ein »schwarzes Wochenende« hat Klaus Kuhlemeier hinter sich. Dem bekannten Amateur-Funker ist bei dem Schnee-, Eis- und Sturmchaos in der Nacht zu Samstag ein Teil seiner großen Antennenanlage umgeknickt. Den Schaden beziffert er auf mehrere 10 000 Euro. Ob er die Anlage wieder so herrichten wird, wie sie einmal war, weiß Kuhlemeier nicht.

»Die Anlage ist nicht versichert, hätte ansonsten auch eine Unmenge an Beitrag verschlungen«, ist Kuhlemeier deprimiert. »Dennoch ist Funken ein Teil meines Lebens und ich kann mir ein Leben ohne dieses Hobby kaum vorstellen«, sagt er dem VERSMOLDER ANZEIGER.
Es begann am Freitag. Der Hesselteicher, Mitglied der »Rhein Ruhr DX Association« (RRDXA), wollte eigentlich mit seinem Team Dr. Klaus Owenier aus Bochum, Herbert Krischak aus Wuppertal, Heiko Marschollek aus Warstein und Fabian Kurz aus Rheine, am DX-Contest, einem Morsewettbewerb, teilnehmen. Doch dann bildete sich eine dicke Eisschicht auf den hohen Antennen. »Dazu kam der Sturm und plötzlich brach ein Teil der Anlage zusammen«, erinnert sich Kuhlemeier. »Wir waren von diesem Augenblick an nicht mehr konkurrenzfähig.« Auf der 160-Meter-Wellenlänge läuft seitdem gar nichts mehr. Auf der 10-Meter-Länge reichte es dennoch für 6,8 Millionen Punkte. »Das ist immerhin noch ein erstaunliches Ergebnis und deshalb so gut, weil wir uns nicht unterkriegen ließen.« Denn Kuhlemeier und sein Team schraubten und löteten , was das Zeug hielt. Sogar eine gefährliche Besteigung eines Antennenmastes ließ Kuhlemeier am Samstag über sich ergehen. »Wir wollten aus dem Minimum noch etwas herausholen. Das verlangt hin und wieder auch Kreativität und sicherlich auch Mut«, will Kuhlemeier »es allen Großstädtern zeigen«. »So ein Wochenende habe ich noch nicht erlebt. Das waren wirklich Pleiten, Pech und Pannen«, resümiert der Hobby-Funker, der im vergangenen Jahr als Einzeloperator im 30-Stunden-Betrieb seinen eigene Bestmarke nochmals verbessern konnte.
Beim Sprechfunkwettbewerb Ende Oktober schaffte der Hesselteicher trotz schlechter Bedingungen einen vierten Platz europa- und einen achten Rang weltweit. 907 Verbindungen in 61 Ländern hatte er abgearbeitet.

Artikel vom 30.11.2005