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Irrationale Politik(er)

Häufig nur Inszenierungen und Rituale


Erst streiten sie sich monatelang wie die Bettelbuben, um sich dann hinterher auf Formelkompromisse zu einigen, die noch vor Wochen undenkbar schienen. Und wie sie plötzlich miteinander umgehen können, man glaubt es kaum. . . 
Mein Fazit: Politik ist eine Abfolge von Inszenierungen und Ritualen häufig jenseits der Ratio.
Wenn Stoiber stiften geht, nur weil das Kalkül seiner Karriereplanung ihm sagt, wenn Berlin in die Hose geht, dann schaue ich besser von München aus zu. Dann muss er nur sagen, er leide wie ein Hund, und alles ist ihm vergeben. Wenn Müntefering leichtfertig die Brocken hinschmeißt, weil die Situation günstig ist, er ansonsten mit Vize-Kanzler und Minister ja alles erreicht hat und dabei der Parteivorsitz nur noch hinderlich ist, dann kommen einem die Tränen.
Und Gerhard Schröder? Am Ende ist seine Strategie doch noch aufgegangen. Hätte er noch ein Jahr weitergewurstelt, hätte er kaum einen so grandiosen Abgang einfahren können - als beste Empfehlung für seine Anwaltskanzlei, wo er nochmal richtig Geld verdienen kann. Ist das alles die Demokratie 2005, die vom Volke ausgeht?
Tröstlich ist immerhin, dass Angela Merkel es letztlich doch noch geschafft hat. Das geht völlig in Ordnung, sie sollte jetzt ihre Chance haben -Ênach Möglichkeit für die ganzen vier Jahre
MANFRED SCHÜMMELFEDER37688 Beverungen

Artikel vom 03.12.2005