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Das Tanzbein kräftig schwingen

Von Phillip Gätz
Draußen hat der Winter Einzug gehalten. Sich bei Temperaturen, die eigentlich nur zu gemütlichen Sofa-Stunden einladen, dennoch vernünftig fit zu halten, ist gar nicht so leicht. Denn Joggen und vielen anderen Freiluft-Aktivitäten ist vorerst ein eisiger Riegel vorgeschoben. Nur Hartgesottene lassen sich davon nicht abschrecken. Tanzen kann da für Bewegungsfreudige eine gute Alternative zum herkömmlichen Laufband sein. Zugleich halten die rhythmischen Bewegungen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist fit. Das weiß auch Tanzlehrer Sidrick Assala, in dessen Kursen viele Bielefelder Studenten dabei sind.

»Tanzen? Nein, das ist doch total langweilig, altbacken und für mich sowieso nichts«, mag der eine oder andere Student denken. Doch spätestens, wenn man das jüngste Musikvideo der Pop-Ikone Madonna oder kürzlich das Promi-Tanzduell im Privatfernsehen gesehen hat, verändern sich die Argumente schnell zum »Ja gut, das möchte ich natürlich auch gern können«. Es geht also um die Frage, wie getanzt wird. Und das im doppelten Sinne. Wie spektakuläre Einlagen gelingen, vermittelt Sidrick Assala auch vielen Studenten.
Während bekanntlich von nichts auch nichts kommt, zeigt sich mit dem zweiten Blick, dass beim Tanzen viel mehr herumkommt als nur eine akrobatische Einlage. »Bei den Hip-Hop- und Freestyle-Kursen, die ich gebe, werden wie bei anderen Formen des Tanzes Kondition und Koordination gleichermaßen trainiert. Der Vorteil des modernen Tanzens ist die freie Gestaltung. So gibt es anders als bei den Standardtänzen keine festen Regeln. Der Ablauf besteht nicht nur aus Vor- und Nachtanzen, sondern beinhaltet auch allgemein nützliche Fitnessübungen«, betont der 32-Jährige.
Sidrick Assala wurde in Kamerun geboren und verbrachte seine Kindheit in Frankreich. Später zog es die Sportskanone über Frankfurt nach Bielefeld, wo er mehrere Kurse pro Woche in verschiedenen Tanzschulen und Fitnesscentern gibt. »Da kommt schon Einiges zusammen. Dazu trainiere ich noch zahlreiche Stunden für mich selbst«, hat Sidrick Assala seinen Körper, aber auch seine Schüler gut unter Kontrolle. »In kleinen und größeren Gruppen tanze ich meist vor, zähle die Schritte an und die Schüler versuchen mitzukommen. So wird auch der Geist trainiert. Dazu machen wir ausgewählte Fitness- und Dehn-übungen.«
Doch wirkliche Begabung oder ein schon ausgeprägtes Rhythmusgefühl braucht es zum Einstieg nicht: »Das kommt irgendwann von alleine. Dazu gibt es ja Trainer wie mich. Natürlich sollte man Freude an der Musik mitbringen«, betont Sidrick Assala. Wer erstmal in das Metier hineinschnuppern möchte, findet im Hochschulsportprogramm zahlreiche Kurse - von Standardtanz bis hin zum Fitnesstraining. Der auch schon auf vielen Laufstegen aufgetretene Dressman empfiehlt bei Interesse an kleineren Gruppen und dem Wunsch, weiter an sich zu arbeiten, Kurse und Workshops außerhalb der Uni.
l Es muss nicht immer ein ganzer Tanzkursus sein, um die Vorzüge des sich Bewegens für sich zu erfahren. Viele Übungen, die Sidrick Assala seinen Schülern zeigt, lassen sich auch gut in ein persönliches Fitnessprogramm integrieren - siehe nächste Seite.

Artikel vom 06.12.2005