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Strom für die
Stadt Dülmen

Feuerwehr und THW im Münsterland

Von Claus Brand (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Das Schneechaos im Landkreis Osnabrück und im gesamten Münsterland hat indirekt auch Bad Oeynhausen erreicht. In der Nacht zum Sonntag haben sich auf dem Parkplatz des Werre-Parks 33 Fahrzeuge der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) versammelt, um die rund 100 Kilometer lange Reise nach Dülmen (rund 47 500 Einwohner) in Angriff zu nehmen. Der Konvoi mit insgesamt 33 Fahrzeugen umfasste 47 Stromaggregate.

Noch am Sonntagmorgen waren rund 200 000 Menschen im Münsterland, in erster Linie in den Kreisen Borken, Steinfurt und Coesfeld, ohne Stromversorgung. Die Feuerwehrmänner aus dem Mühlenkreis, darunter sechs aus Bad Oeynhausen, sahen bei der Abfahrt am späten Samstagabend ihre Aufgabe so insbesondere darin, mit den Aggregaten zur Versorgung mit Energie beizutragen.
Lutz Kölling von der Mindener Berufsfeuer instruierte vor der Abfahrt am Werre-Park, die gegen 23.15 Uhr in Richtung A 30 erfolgte, die Einsatzkräfte. Dem WESTFALEN-BLATT sagte er: »Wir rechnen damit, bis Montag in Dülmen zu helfen.«
Aufgrund des Stromausfalls im Regierungsbezirk Münster ersuchte dieser den Regierungspräsidenten in Detmold um Hilfe. Der in der Kreisleitstelle in Minden daraufhin gebildete Stab unter Federführung von Brandamtsrat Dirk Schlomann organisierte die Mobilisierung der Einsatzkräfte zwischen Stemwede und Bad Oeynhausen. Bereits in den frühen Morgenstunden des Samstag waren die ersten Feuerwehrleute alarmiert worden und machten sich am Mittag auf den Weg in Richtung Münsterland.
Von 22 Uhr an versammelten sich die Feuerwehrleute und THW-Helfer aus Minden und Vlotho dann auf dem Parkplatz des Werre-Parks. Stadtbrandmeister Klaus-Heinrich Schwichow: »Bei der Bad Oeynhausener Feuerwehr gibt es eine Liste mit rund 15 Namen, die sich für einen solchen spontanen Hilfseinsatz grundsätlich bereiterklärt haben.« Schon bei den ersten sechs Anrufen habe er jeweils eine Zusage bekommen und damit die angeforderte Stärker der Bad Oeynhausener Helfer sichergestellt gehabt.
Auf den Weg nach Dülmen machten sich zu nächtlicher Stunde schließlich 111 Frauen und Männer, darunter auch der Mindener Werksfeuerwehr von BASF-Pharma. Die mitgeführten Stromaggregate verfügen über eine Leistungsfähigkeit zwischen 5 000 und 120 000 Watt.
Übernachtet haben die Helfer aus dem Mühlenkreis in einer Kaserne bei Coesfeld. Um 9 Uhr erfolgte für fünf Fahrzeuge der erste Einsatz zur Verbesserung der Stromversorgung in Dülmen.

Artikel vom 28.11.2005