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Tausende Tannen warten auf Abnehmer

Am Ruschberg beginnt an diesem Wochenende die Reservierung - Zweit-Tanne gefragt

Vlotho (krü). Noch vier Wochen bis Heiligabend, da denken die ersten Vlothoer an den Weihnachtsbaum. Wer sich eine schön gewachsene Tanne in der von ihm gewünschten Größe sichern will, kann sie ab jetzt reservieren lassen.

In der Schonung von Irmgard und Wilhelm Stille auf dem Ruschberg laufen an diesem Sonnabend die Vorbestellungen an. In ihrem Waldstück können die Kunden unter nahezu 7000 Bäumen in allen Größen wählen. Die »auf dem Stamm« ausgesuchte Tanne wird mit einem Namensschild versehen und an dem vom Käufer gewünschten Tag und in dessen Beisein frisch geschlagen. »Wer möchte, kann seinen Baum natürlich auch selbst schlagen«, sagt Irmgard Stille. Der Weg zu ihrer Schonung ist ab Ende Winterbergstraße sowie ab Krückeberg- und Bretthorststraße ausgewiesen.
Stille auf dem Ruschberg und Hoberg an der Herforder Straße sind die beiden großen Anbieter am Ort. Daneben verkaufen auch die Gärtnereien wieder Weihnachtsbäume. »Im Moment sind Zweit-Bäume gefragt«, weiß Friedhelm Stelzer vom gleichnamigen Gärtnereibetrieb auf dem Bonneberg. Die Nachfrage nach Bäumen, die ab dem ersten Advent Balkon und Terrassen schmücken, nehme weiter zu.
Laut Landwirtschaftlichem Kreisverband Herford erfreut sich hierzulande die Nordmannstanne großer Beliebtheit. Aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen im bedeutendsten Anbaugebiet, dem Sauerland, sei das Angebot allerdings knapper als in den letzten Jahren. Eine Tanne in der gängigen Größe von rund zwei Metern kostet nach Angaben des Kreisverbands zwischen 30 und 35 Euro und ist damit etwas teurer als im vergangenen Jahr.
Günstiger bleibt die Blaufichte. Ihr Preis wird mit 20 bis 25 Euro angegeben.
Während die einen die Nordmannstanne bevorzugen - »sie ist ideal wegen ihrer guten Haltbarkeit und ihres Wuchses und weil sie nicht sticht«, so Friedhelm Stelzer - geben andere der Blaufichte den Vorzug. Auf diese Bäume hat sich Anbieter Stille spezialisiert: »Sie sticht zwar, hat aber einen schöneren Wuchs und vor allem: sie duftet.« Seit 2004 sei die Blautanne zum neuen Favoriten unter den Weihnachtsbäumen geworden. »Das wurde uns gerade bei einem Besuch im Sauerland bestätigt«, berichtet Irmgard Stille. Sie verweist im übrigen darauf, dass ihre Tannenbäume biologisch aufwachsen: Statt durch Spritzmittel werde ihr Wald durch Schafe sauber gehalten.
Wer seinen Tannenbaum gekauft hat, sollte beim Transport vorsichtig sein. Tipp des Landwirtschaftsverbandes: »Der Baum sollte unbedingt in Folie geschlagen werden, sonst verliert er beim Transport auf dem Autodach durch den Fahrtwind große Mengen Wasser. Die Folge ist, dass er schnell seine Nadeln verliert.«

Artikel vom 26.11.2005