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Hennes Bender kämpfte mit Widersprüchen

Trotz Wintereinbruch am Samstag pünktlich auf der Universum-Bühne


Bünde (jos). Trotz des mancherorts brachial einsetzenden Winters schaffte es der bekannte Comedian Hennes Bender am Samstagabend, fast pünktlich auf der Bühne des Bünder Universums zu erscheinen. Das Urgestein aus Bochum war über Osnabrück angereist und wurde dort von den Unwillen des Wetters geradezu überrascht.
Schließlich sei erst seit zwölf Monaten bekannt, dass es Winter wird, so Bender, »da habe ich mir gedacht, ich schnei mal herein«. Die paar Minuten Verspätung steckte das Publikum souverän weg und begrüßte den kleinen »großen Comedian« stürmisch, als sich dieser dann endlich auf der Bühne bemerkbar machte.
»Ihr freut euch, dass ich hier bin, und ich freue mich, dass ich hier sein muss!« Im Gepäck hatte der allseits bekannte Comedian sein aktuelles Soloprogramm »Komm geh weg«. Widersprüche, wohin man sieht: Es gibt immer wieder eingefleischte Vegetarier und Doppelhaushälften.
Und dann: Ost-Westfalen! Der Tank beim Auto ist voll leer! Fahr mal langsam schneller! Was ist das? Entweder - Oder! Nicht geklärt werden konnte im Verlauf des Abends im Universum die wichtige Frage, ob Bünde nun eine fahrradfreundliche Zigarrenstadt oder eine zigarrenfreundliche Fahrradstadt sei?
Aufmerksame Bemerkungen einer Dame in der ersten Reihe quittierte Bender verschmitzt: »Wir haben heute noch viel Spaß zusammen!« Und das war nicht von weit her geholt. Die Pressefotografen im Universum hat Bender bereits fest in seine Nummer eingebaut. In einer spontan einberaumten Fotosession zeigte der freche Comedian, wie grazil er seinen kleinen Körper, fast tänzerisch, über die Bühne bewegen kann.
Im weiteren Verlauf des Abends deckte er geistreich und witzig, auf seine sehr temperamentvolle und hemdsärmelige Art weitere Widersprüche, Paradoxa und Unsinn auf. Mit tiefstem Bedauern registrierte die Bünder Damenwelt im Verlauf des Abends, dass Hennes Bender verheiratet ist, allerdings musste der Comedian diese Publikumsreaktion erst mühsam aufbauen.
Die Ideen für seine Gags fliegen Bender nur so zu. Wenn ihm etwas passiert, hat er das bereits irgendwie in sein Programm eingebaut. So auch die unglaubliche Geschichte vom Hund, der ihm in den Po gebissen hatte. Keine Angst, dem Hund soll das nicht geschadet haben! Als Hennes auf dem Heimweg von einer Zechtour, etwas mitgenommen, per Handy seine Frau anrief, wurde er das Opfer des Hündchens. »Jetzt hatte ich meine Frau am Ohr und einen Hund am Ar...!« Auf die Frage des Hundehalters: »Haben wir jetzt ein Problem?« antwortete Bender nur still: »Nein, ich erzähle diese Geschichte mal in Bünde und dann ist das gut!«
Und so hatte der spritzige Comedian den Bündern ein reichhaltiges Programm beschert. Letztendlich war allen im Universum klar, dass eine paradoxe Welt ein paradoxes Motto braucht: »Komm geh weg«.

Artikel vom 28.11.2005