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Meisterhafte Zeichnungen voller Geheimnisse

Rolf Escher: Ausstellung eröffnet


Herford (rkl). »Zeigen und Verbergen sind zentrale Begriffe im graphischen Werk Rolf Eschers. Der Betrachter wird mit einem System der Durchblicke, Winkel und Verdeckungen konfrontiert. Die Arbeiten zeigen zunächst konkret fassbare Motive, doch die Dinge scheinen zu leben, erzählen eine ganz eigene geheimnisvolle Geschichte.« Mit diesen Worten charakterisierte der Osnabrücker Kunstkritiker Dr. Stefan Lüddemann am Samstag bei der Eröffnungsfeier im Pöppelmann-Haus die Arbeiten Rolf Eschers. Der Kunstverein zeigt bis zum 22. Dezember unter dem Titel »Die Magie der Dinge« Graphiken des Künstlers, die in den vergangenen zehn Jahren entstanden sind.
Zuvor hatte Bürgermeister Bruno Wollbrink die Verdienste des Herforder Kunstvereins um ein reges kulturelles Leben in der Werrestadt hervorgehoben. Es herrsche derzeit eine kulturelle Aufbruchstimmung in Herford. Dies solle auch so bleiben. Um die Vielfalt der Kulturszene zu erhalten, habe sich die Verwaltung für die Gründung einer Kultur gGmbH (wir berichteten) eingesetzt. Mit Blick auf die anwesenden Kulturausschussmitglieder gab Wollbrink klar seinem Unmut Ausdruck, dass diese die Anstrengungen der Verwaltung mit keinem Wort gewürdigt hätten, sondern lediglich fehlende Kompetenzen des Ausschusses bemängelten.
Außerdem erklärte Wollbrink, das Pöppelmann-Haus sei ein wichtiger Ort der Kultur und solle es auch bleiben. »Es ist eine Lösung für den Altbau in Sicht«, versicherte er den Vereinsmitgliedern. Vorsitzende Dr. Lore Blanke hörte dies gern und erklärte, dass der Kunstverein alles tun werde, um das Haus weiterhin mit Leben zu erfüllen.
Die zahlreichen Gäste nutzten noch ausgiebig die Gelegenheit, Eschers meisterhafte Zeichnungen zu betrachten und ihrer »fantastischen Doppelbödigkeit« nachzuspüren.

Artikel vom 28.11.2005