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Makula-Degeneration:
Brille oder Lesegerät?

Industrie hat zahlreiche Hilfsmittel


Das scharfe Sehen spielt sich im Auge an einem Punkt der Netzhaut ab, der Makula. Ist diese auch »gelber Fleck« genannte Stelle beschädigt, sieht der Mensch extrem schlecht. Dabei können Teile des Gesichtsfelds undeutlich werden oder schlimmstenfalls komplett fehlen. Gibt es aber abseits vom gelben Fleck noch Bereiche der Netzhaut, die zwar von Natur aus weniger scharf sehen, dafür noch funktionieren, besteht eine Chance, diese Restsehschärfe zu aktivieren.
Die Lösung der Optik besteht darin, Kleines größer zu machen. Beim Augenoptiker gibt es die unterschiedlichsten Systeme, die den allermeisten Menschen dabei helfen können, ihre Umgebung wieder zu erkennen. Während eine normale Brille ihren Träger in fast allen Lebenslagen klar sehen lässt, gilt das Prinzip »eine für alles« bei vergrößernden Sehhilfen jedoch nicht. Dennoch es gibt für jede Sehaufgabe in Nähe und Ferne eine Lösung. Sogar Menschen, die lange Zeit als »altersblind« galten und besonderer Pflege bedurften, erreichen mit vergrößernden Sehhilfen ihre Selbstständigkeit zurück.
Welches System für wen das richtige ist, hängt _ neben dem geplanten Einsatzgebiet - auch entscheidend von individuellen Sehgewohnheiten ab. Manche Menschen kommen zum Beispiel mit einer Lupenbrille sehr gut zurecht, andere wollen die Lupe lieber in der Hand halten. Die jüngste Entwicklung auf dem Markt sind elektronische Lesegeräte: entweder als Lupe mit direktem Anschluss an den Fernseher, der dann die Buchstaben riesenhaft vergrößert wiedergibt, oder als handliches Taschengerät mit eingebautem Monitor.
Die elektronische Bildverarbeitung eröffnet den Firmen der augenoptischen Industrie noch weitere Möglichkeiten. Beispielsweise kann der Computer den Kontrast des vergrößerten Bildes erhöhen. Auch ist es möglich, mit einem automatisch angepassten Weißabgleich graues Zeitungspapier am Bildschirm aufzuhellen. So lesen Sehbehinderte am Monitor schwarz auf weiß anstelle von dunkel- auf hellgrau.

Artikel vom 18.01.2006