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Praxisschock vermeiden

Firma Kemper kooperiert mit Rietberger Realschule

Rietberg (mobl). Schüler besser auf das Berufsleben vorbereiten und die Praxisorientierung des Unterrichts erhöhen: das ist das Ziel einer Kooperationsvereinbarung, die am Freitag Nachmittag die Firma Emil Kemper GmbH und die Rietberger Realschule in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer zu Bielefeld unterzeichneten.

»Die Schüler sollen durch Projekte in ihrer Leistungsfähigkeit gefördert werden und die Qualitätsanforderungen der modernen Industriegesellschaft kennen lernen. Die Firma Kemper wird sich auch künftig der sozialen Verpflichtung stellen, selbst in schwierigen Zeiten hochwertige Ausbildungsplätze anzubieten«, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Kemper GmbH, Jürgen Horstmann. Die Erwartungen der Städtischen Realschule Rietberg schilderte Schulleiterin Agnes Weißgerber: »Leider ist die ganzheitliche Persönlichkeitsbildung in den vergangenen Jahren ein Stück verloren gegangen. In der Wirtschaft brauchen wir kreative, sozial eingestellte und mündige junge Menschen. Darauf möchten wir die Schüler in gemeinsamen Projekten vorbereiten.« Als Beispiele nannte sie dabei Simulation von Bewerbungsgesprächen, die Durchsicht und Korrektur von Musterbewerbungen, die Einbeziehung von Ausbildern und Auszubildenden in den Unterricht sowie gut vorbereitete Schüler- und Lehrerpraktika.
Bereits im Jahr 2002 wurden erste Sondierungsgespräche zwischen der Realschule und der Firma Kemper geführt. Die Realschule führte beispielsweise einen Berufsvorbereitungstag für Neuntklässler bei Kemper durch, bei dem die Schüler Gelegenheit hatten, die Ausbildungsberufe des Unternehmens in der Praxis kennen zu lernen und mit Auszubildenden zu sprechen. »Es gibt gemeinsame Interessen von Schulen und Betrieben, beispielsweise einen schnellen und reibungslosen Übergang vom Schul- ins Berufsleben. Außerdem liegt den Firmen natürlich daran, dass ihre Auszubildenden gut vorbereitet in die Firma kommen und sich nicht erst monatelang vom vermeidbaren Praxisschock erholen müssen«, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen, Thomas Niehoff.
Die Feierstunde anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages fand im Ratssaal des Alten Progymnasiums statt. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Musikkurs der Jahrgangsstufe 9, von der Schulband der Realschule sowie von den beiden Zehntklässlern Arthur Sperling und Ilona Stieben am Klavier.

Artikel vom 28.11.2005