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Auf der Nordstraße lief nichts mehr

Schnee- und Glättechaos auf der Verbindung von Halle nach Werther


Halle (SKü). Was für ein Freitag für die Haller: Vor dem großen Stromausfall am Abend gab es seit dem Vormittag für die Autofahrer schneeglatte Straßen zu bewältigen. Zum Glück gab es keine größeren Unfälle zu beklagen, weil alle extrem vorsichtig waren. Chaotische Szenen gab's trotzdem.
Schon früh war der Grüner Weg nach Werther wegen der Schneemassen mit dem Vermerk »Anlieger frei« gesperrt. Viele fuhren trotzdem durch, wie fast immer bei solchen Wetterlagen.
Tatsächlich waren Grüner Weg und Osningstraße nach Werther mit Winterreifen viel besser zu befahren als beispielsweise die Nordstraße (L 782) nach Werther. Diese Strecke über den Teuto entwickelte sich früh zum größten Sorgenkind des Tages, viel mehr als beispielsweise der Hapkenberg. Zunächst stellten sich im Steigungsbereich zwei Lkw quer. Einer rutschte noch in den Graben. Dann erlitt ein Sattelzug aus dem Südschwarzwald ausgerechnet an einem solchen Tag auf der relativ engen Nordstraße einen Getriebeschaden. Der Fahrer fror fünf Stunden, bevor er endlich abgeschleppt werden konnte.
Das allgemeine Chaos auf der Nordstraße wurde mit der Zeit immer schlimmer. Für eine etwa zwei Kilometer lange Strecke brauchte mancher knapp eine Stunde. Der Schulbus von Halle nach Werther machte an der Nordstraße Endstation, die Wertheraner Schüler durften oder mussten zu Fuß nach Hause laufen. Schließlich sperrte die Polizei die Nordstraße, Fahrtrichtung Werther für mehrere Stunden ganz.
Die Straßenmeisterei Halle gab sich alle Mühe, um dem Chaos Herr zu werden. Doch hatten auch die Streudienste Rückschläge zu verkraften. Ein Unimog musste gestern mitten im Einsatz wegen Motorschaden abgestellt werden.
Bis Samstagfrüh war wegen der Wetterverhältnisse von der Kreisverwaltung die Warnstufe Rot ausgerufen. Die Straßenmeisterei Halle war mit 16 Straßenwärtern, sieben großen Streuwagen und fünf kleineren Fahrzeugen für Geh- und Radwege unterwegs. Damit ist allerdings auch ein Netz von rund 300 Kilometern Bundes- und Landstraßen zu betreuen. Gestartet wurde in den Winter mit einem Lagerbestand von 750 Tonnen Feuchtsalz. »Wenn's so weiterschneit, reicht das vielleicht nur eine Woche«, so Ulrich Feldmann, Leiter der Straßenmeisterei.
Voll im Einsatz auch Andreas Gomolka und sein Team vom Bauhof Halle. Alle 20 Mitarbeiter waren beim Wintereinbruch im Einsatz, um die Gemeindestraßen zu räumen. Im Bauhof gibt es 200 Tonnen Salz auf Lager.

Artikel vom 26.11.2005