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Scharfe Blicke zwischen »Locke« und Ilka

TV Verl will es jetzt wissen: Letzter Anlauf Richtung Regionalliga vor dem großen Umbruch

Verl (dh). Ein großes Ziel eint die Handballerinnen des TV Verl: Der Aufstieg in die Regionalliga. Diesem Traum werfen die Landwehr-Ladies schon seit Jahren hinterher - in der derzeitigen Konstellation wohl auch zum letzten Mal. »Im Sommer wird es eine größere Fluktuation geben als zuletzt«, kündigt »Locke« vor dem Spitzenspiel des Tabellenführers bei der TSG Adler Dielfen bereits an.

Aus gesundheitlichen sowie privaten Gründen steht ein Umbruch an, eine Ära geht zu Ende. So beenden Ricarda Kranz und Anja Ernst ihre Ausbildungen. Ungewiss, wohin es zum Beispiel die angehende Polizistin Ernst verschlägt. »Die Gespräche laufen derzeit an, wie es hier weitergehen wird«, so Uwe Landwehr, für den sich natürlich vor allem eine Frage stellt: In welche Richtung wird es gehen? Angesichts der Enge in der Tabelle lässt sich dazu noch keine Aussage machen. So wünscht sich Uwe Landwehr, derzeit nur bis Sommer 2006 an den Verein gebunden, möglichst schnell Klarheit - und das geht nur durch Siege. »Wir haben noch drei Spiele bis Weihnachten und sollten dabei maximal zwei Punkte abgeben. Sonst wird es schwer mit dem Aufstieg« so der TVV-Coach, der davon ausgeht, dass seine Ladies in der Rückrunde nicht noch einmal gegen Eintracht Oberlübbe und den TuS Jahn Dellwig verlieren werden.
Die schwierigste Aufgabe des Dreierpacks bis zur kurzen Winterpause steht bereits am morgigen Samstag bevor. Dielfen hat wie der TV Verl nur vier Minuspunkte zu Buche stehen. Landwehr zählt die Gründe auf: »Sie bewegen sich in dieser Saison absolut am oberen Limit. Zudem hat die Trainerin einige Spielerinnen vor die Tür gesetzt, die zuletzt nicht mehr mitgezogen haben.« Daher sei der verblieben Zehn-Frauen-Kader zwar klein, aber fein. »Dennoch wäre Dielfen kein Thema für uns gewesen, wenn wir in Bestbesetzung hätten auflaufen können«, versichert Landwehr, der aber erneut auf seinen kompletten Innenblock mit Ilka Schwale (Ermüdungsbruch in der Wade), Marija Josipovic (Autounfall) und Ulla Zelle (beruflich in Leipzig) verzichten muss.
Entwarnung gibt es zumindest bei Nina Jacobkersting, die sich im Pokalspiel in Steinhagen lediglich eine Bänderdehnung zugezogen hat. Allerdings kehrt die Sport- und Freizeitkauffrau erst im Laufe des Samstags von einer Fortbildung zurück. Zudem fiel in Verl aufgrund einer Grippewelle am Mittwoch das Training aus. Über eine stabile Abwehr soll Dielfen aber mit viel Tempo der Zahn gezogen werden können.
Uwe Landwehr muss derweil erneut auf der Tribüne Platz nehmen und den letzten Teil seiner Sperre abbrummen. Allerdings fehlt in Dielfen die Nähe zum Spielfeld, »Locke« muss hoch oben über dem Parkett seinen Mädels die Daumen drücken. Ilka Schwale wird erneut das Coaching übernehmen. »Wir werden uns durch Blickkontakte verständigen«, verrät der Verler Trainer.

Artikel vom 25.11.2005