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Altenbeken hat zu wenig Schüler für Realschule

Bezirksregierung erteilt Verbundschule eine Absage - Hauptschule bald nur noch einzügig

Von Karl Pickhardt
Altenbeken (WV). In Altenbeken wird keine Verbundschule mit Haupt- und Realschule nach dem Borchener Muster gebildet. Die Bezirksregierung Detmold lehnt für Altenbeken eine Haupt- und Realschule ab, weil die Eggegemeinde in den nächsten fünf Jahren für beide Schulformen nicht die erforderliche Schülerzahl biete.

So konzentriert sich Altenbeken auf die Sicherung des Haupt-schul-Standortes. Das wird offenbar schwer genug: Die Schülerzahlen der Grundschulen in Altenbeken, Buke und Schwaney sinken von jetzt 518 Kindern bis zum Schuljahr 2011 auf 398 Mädchen und Jungen. Damit dürfte die Hauptschule in der Eggegemeinde ihre Zweizügigkeit verlieren, weil in den vergangenen vier Jahren nur jeder vierte Grundschüler zur Hauptschule wechselte, erfuhren jetzt Egge-Politiker im Schulausschuss.
Für die Hauptschule reicht es mit etwa 30 Schülerinnen und Schülern schon 2006 nur noch für eine einzügige Eingangsklasse. »Damit wird Klassenraum in einem nicht unerheblichen Umfang leer stehen«, erklärte Ferdinand Harteisen von der Gemeindeverwaltung. Zur Aufwertung der Hauptschule ist jetzt eine Ganztagsschule in Altenbeken im Gespräch.
Trotz Schülerflaute will Altenbeken weiterhin in das Schulgebäude investieren. So hatte der Schulausschuss jetzt über eine aufwändige Sanierung zu beraten. »20 Jahre ist da kaum was gemacht worden«, betonte Vize-Verwaltungschef Markus Raabe am Freitag Handlungsbedarf. Die Sanierung des Flachdaches bis zum Ende der Sommerferien 2006 schlägt mit etwa 950 000 Euro zu Buche. Noch teurer wäre eine Sanierung mit zeitgleicher Aufstockung des Schulhauses: Dann kämen Kosten zwischen zwei und drei Millionen Euro auf die leeren Kassen der Eggegemeinde zu.
Im Schulausschuss wurde daher eine Sanierung ohne Aufstockung favorisiert. Eine Entscheidung soll der Gemeinderat am 15.Dezember in der Weihnachtssitzung treffen. Bis dahin prüft die Gemeinde die Kosten für ein Satteldach, um vielleicht in späteren Jahren bei steigenden Schülerzahlen einen Ausbau vornehmen zu können.
Gut angenommen wird sowohl in Altenbeken als auch in Schwaney das Angebot der beiden Ganztagsgrundschulen. Derzeit besuchen 27 Kinder in Schwaney und 26 Kindern in Altenbeken offene Ganztagsschulen. In beiden Schulen blieb die Gemeinde unterhalb der geschätzten Kosten. »Wir werden die offene Ganztagsgrundschule auf jeden Fall weiterführen«, sagte Markus Raabe.
In Buke haben Eltern für 18 Kinder Interesse an einer offenen Ganztagsgrundschule bekundet. Damit wird eine vom Gemeinderat vorgegebene Mindestzahl von 20 Kindern knapp verfehlt. Die Gemeindeverwaltung soll daher nochmals gezielt in Buke nachfragen und mit »verpflichtenden Erklärungen« von Eltern den Betreuungsbedarf an Nachmittagen feststellen.

Artikel vom 26.11.2005