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Schuldenfalle
schnappt zu

Junge mehr betroffen

Berlin (dpa). Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Probleme treiben immer mehr Menschen in Deutschland in die Schuldenfalle. Die Anzahl der verschuldeten Personen, die bei der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) registriert sind, ist seit 2002 deutlich gestiegen.

Das geht aus dem dritten Schulden-Kompass hervor, den die Schufa gestern in Berlin vorstellte. Dafür wertete die Schufa Daten von 62 Millionen Bürgern aus. Schwerpunkt des diesjährigen Schulden-Kompasses war die Überschuldung junger Erwachsener zwischen 18 und 24 Jahren. Das Ergebnis: Während sich nur etwa fünf Prozent der 25- bis 65-Jährigen bei Handyanbietern verschulden, sind es bei den jüngeren fast 10 Prozent.
»Meist wird ein Kredit in Ausnahmesituationen wie plötzlicher Arbeitslosigkeit oder Scheidung aufgenommen«, sagte der Vorstandsvorsitzende der Schufa Holding AG, Rainer Neumann. Ob dieser Kredit dann auch abbezahlt werden kann, hängt von der familiären Situation ab. Ist ein Partner da, der den finanziellen Engpass überbrücken kann, geraten die Menschen nur selten in die Schuldenfalle. Anders jedoch Alleinerziehende, die auf sich selbst gestellt sind. »Sie sind überproportional verschuldet.«
Einträge bei der Schufa in Wiesbaden sind entscheidend beim Erwerb von Mobiltelefonen oder beim Ratenkauf im Kaufhaus, aber auch bei der Vergabe von Krediten. Pro Jahr gibt die Schufa 72,3 Millionen Auskünfte. In 93 Prozent aller Fälle sei die Auskunft positiv, sagte Neumann. Lediglich bei 7 Prozent falle die Auskunft negativ aus.

Artikel vom 25.11.2005