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Name:Wiczynski
Vorname:Sascha
Geburtsdatum:26. Mai 1976
Geburtsort:Paderborn
Familienstand:ledig
befreundet mit Nicole
Größe:1,82 Meter
Gewicht:87 Kilogramm
Verein: SC GW Paderborn
Beruf:Bankkaufmann
Hobby:Sportorganisation
Stärken: Organisationstalent
Schwächen: zu ungeduldig
Lieblingsgetränk:Wein
Weißbier
Lieblingsessen:Sauerbraten
Lieblingsmusik: aktuelle Hits
Lieblingsurlaubsort:Sylt
Ist an diesem Wochenende als Organisator gefragt: Sascha Wiczynski.Foto: Markus Schlotjunker

Osterlauf Zusammen mit meinem Vater Horst Wiczynski und Wolfgang Fingerhut bin ich seit fünf Jahren im Organisationsteam des Osterlaufs. Fingerhut ist mit der Technik und allem, was mit der Strecke zu tun hat, betraut, mein Vater kümmert sich um die Topathleten und die Sponsorenakquisition und ich mache den Rest. Also die Wirtschaftsmesse und das ganze Rahmenprogramm. Der Osterlauf ist mittlerweile zu einer Ganz-Jahres-Veranstaltung geworden. Nur im Sommer gibt es bei der Vorbereitung mal zwei Monate Pause. Ansonsten vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendetwas für den Lauf zu tun ist. Man merkt auch, wie schnell das Jahr herumgeht, wenn Ostern wieder vor der Tür steht. Aber das kenne ich gar nicht anders. Ich bin quasi mit dem Osterlauf groß geworden. Als Säugling war ich schon im Kinderwagen liegend an der Strecke. Als Kind half ich dann bereits mit, habe zum Beispiel Startnummern ausgegeben oder im Ziel Getränke gereicht. Selbst mitgelaufen bin ich noch nicht, fahre wohl die Strecke mit dem Rad ab. Das Schöne an der Arbeit ist, dass man viele Leute kennenlernt. Es sind schon einige Freundschaften entstanden.

JubiläumIm kommenden Jahr feiern wir 60 Jahre Osterlauf. Aus diesem Grund wird das Rahmenprogramm etwas anders gestaltet. Für die Läufer wird es am Samstag eine besondere Attraktion geben. Zudem wird eine Chronik erscheinen und ein Film über den Osterlauf gezeigt. Außerdem gibt es nächstes Jahr eine neue Streckenführung. Durch die anwachsende Teilnehmerzahl kam es zu Engpässen, daher gibt es beim Halbmarathon nur noch zwei Runden, die über die neue Brücke in die Stadtheide führen werden, dadurch lösen wir auch die Überrundungsproblematik.

Special OlympicsIm Vorfeld der ersten Special Olympics in Paderborn gründeten Eva Kremliczek, Matthias Brumby, Michael Tack und ich 2002 einen Förderverein, der seitdem mit der Organisation dieses Wettbewerbs betraut ist. Ich hatte zum ersten Mal Ende der 90er Jahre als Zivi beim Paderborner Stadtsportverband mit geistig Behinderten zu tun und bin seitdem im stetigen Kontakt. Viele Sportler, die heute antreten, kenne ich schon seit meiner Zivi-Zeit. Für mich ist es eine schöne Bestätigung meiner Arbeit, wenn ich sehe, wie sich die Sportler über ihre Erfolge freuen können. Der Förderverein tritt als Veranstalter der Special Olympics auf, eingebunden sind aber auch der Stadtsportverband, die DLRG, TuRa Elsen und die Schlosswerkstätten. Dieses Jahr wird die Veranstaltung, ein Schwimmwettkampf, zum ersten Mal mit Teilnehmern aus ganz Deutschland besetzt sein. Es haben sich 235 Sportler angemeldet. Dazu kommen noch 80 Betreuer. Etwa 150 ehrenamtliche Helfer kümmern sich um den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs im Maspernbad. Für die Sportler liegt der Reiz der Special Olympics darin, dass die wie ein großer Wettkampf aufgezogen sind, mit Eröffnungs- und Abschlussfeier, Vorläufen und der Siegerehrung.

Integratives SportfestDieses Jahr findet zum achten Mal seit 1998 das integrative Sportfest statt, dessen Organisation in den Händen von Matthias Brumby und mir liegt. Heinz Kamp, früherer Vorstandsvorsitzender der Volksbank, hatte den Anstoß zu diesem Fest gegeben. Unter dem Motto »mit dem Sport für den Sport« wurde eine Möglichkeit geschaffen, dass sich an einem Tag zunächst alle Paderborner Klubs inklusive der Behindertensportvereine präsentieren können. Danach gibt es ein Mitmachprogramm für die Zuschauer, beendet wird die Veranstaltung mit einem Showprogramm. Dieses Jahr beginnt das integrative Sportfest im Anschluss an die Abschlussfeier der Special Olympics, so dass alle Beteiligten vom Maspernbad gleich in die Maspernsporthalle herübergehen können. Die Resonanz auf das Sportfest, bei dem die Sportjugend des SSV mithilft, ist sehr groß. Es zeigt, wie sehr der Behindertensport in Paderborn integriert ist.

German Road RacesDas ist die Vereinigung der größten deutschen Straßenläufe, vom Berlin-Marathon bis zum Bietigheimer Silvesterlauf. Wir waren als Vertreter des Osterlaufes vor zehn Jahren bei der Gründung dabei. Ich bin einer der fünf Sprecher der Vereinigung. Wir beschäftigen uns in erster Linie mit der Termin-Koordination der Läufe und einer gemeinsamen Vermarktung.

Sportstadt PaderbornPaderborn ist tatsächlich eine Sportstadt. In Bezug auf den Behindertensport sowieso. In Deutschland ist so eine Bündelung der Kräfte wie hier selten. Die Vereine, die Schlosswerkstätten und der SSV kooperieren sehr gut. So beteiligen sich auch die großen Klubs wie der SC Paderborn oder die Schröno Paderborn Baskets beim integrativen Sportfest. Generell ist die städtische Unterstützung sehr positiv. Wo gibt es das beispielsweise noch, dass Sporthallen kostenfrei genutzt werden können.

SC GW PaderbornManchmal wäre eine stärkere Unterstützung beim Osterlauf durch den Verein schon wünschenswert. Bei 7 500 Teilnehmern stoßen wir langsam an unsere Grenzen, was die Zahl der Helfer angeht. Einige Abteilungen engagieren sich aber sehr stark und wir können auch jederzeit auf die Ressourcen des Vereins zurückgreifen. Wenn wir zum Beispiel noch zwei Leute brauchen, die bei den Special Olympics mithelfen, hilft uns der SC Grün-Weiß sofort.

Mein schlimmster MomentDas war bei einem Unfall im Jahr 2002, als ich mir einen Schädelbruch zuzog und anschließend sieben Monate im Krankenstand zubringen musste.

Mein schönster MomentAls ich nach einer abschließenden Operation in Folge meines schweren Unfalls auf dem rechten Ohr wieder richtig hören konnte. Nach so einem Unglück sieht man manche Dinge im Leben in einem etwas anderen Licht.

Ich wünsche mir . . .. . . persönlich Gesundheit und ein langes Leben, und dass die Welt friedlich bleibt.

Aufgezeichnet von:Markus Schlotjunker

Artikel vom 26.11.2005