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Späne senken
die Energiekosten

Zahl der Pellet-Heizungen steigt

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Die Zahl der deutschen Produktionsstätten von Holzpellets wird um mindestens 14 steigen und sich damit verdoppeln.
Presslinge aus Sägemehl gelten als Energiequelle der Zukunft. Foto: dpa

»In den nächsten drei bis fünf Jahren bekommen wir in Deutschland zusätzliche Kapazitäten von 300 000 bis 500 000 Tonnen«, sagte Beate Schmidt von der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW dieser Zeitung. Bislang werden die 20 bis 50 Millimeter langen Presslinge aus Sägemehl, Hobelspänen und Restholz an 28 Standorten hergestellt. Drei davon befinden sich in NRW: zwei im Sauerland, eine am Niederrhein.
Weil die hinzu kommenden Mengen auf dem Markt verkauft werden müssen, dürften sich die Verbraucher auf stabile Preise freuen, sagte Schmidt. Um einen Liter Heizöl durch Pellets zu ersetzen, sind zwei Kilogramm von ihnen nötig. Dafür bezahlt der Kunde zwischen 30 und 40 Cent. Um die umweltschonende Energieform zu fördern, wird auf Holzpellets noch der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent erhoben. Heizen mit Pellets werde immer attraktiver, betonte Schmidt: »Die Explosion beim Öl-Preis im Juli und August hat den Verbrauchern die Augen für Alternativen geöffnet.« Die Zahl der neu installierten Pellet-Heizungen werde sich bundesweit bis Ende des Jahres gemessen an 2004 auf 14 000 verdoppeln. Der Bestand wachse damit auf 40 000 Heizkessel.
Nordrhein-Westfalen gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Zuwachsraten. Im laufenden Jahr rüsteten fast 2000 Westfalen und Rheinländer ihre Häuser mit den alternativen Heizungen aus. Aus drei Millionen Tonnen Spänen lassen sich 1,7 Millionen Tonnen Holzpellets gewinnen und 350 000 Haushalte versorgen. Pellets erreichen einen Heizwert von fünfÊKilowattstunden pro Kilogramm. Die Handelsfirma Apenbrink in Bielefeld registriert wachsendes Interesse. Immer mehr Häuslebauer entschieden sich für Pellet-Heizungen, sagte ein Mitarbeiter dieser Zeitung. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen geht bei den Pellets der Nachschub nicht aus, weil Holz nachwächst. In Deutschland werden von 80 Millionen Festmetern, die jährlich hinzu kommen, nur 50 Millionen verwendet. »Potenziale bleiben ungenutzt«, sagte Schmidt, die dem Deutschen Energie-Pellet-Verband vorsteht.
www.aktion-holzpellets.de

Artikel vom 26.11.2005