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Kein neues Faß
aufgemacht

Kulturetat findet volle Zustimmung

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Das Merkel-Müntefering-Virus wirkt wahre Wunder: Offenbar vom großen Koalitions-Fieber infiziert stimmten jetzt die Paderborner Sozialdemokraten erstmals mit der CDU dem Kultur-Etat zu.

»Wir sehen uns veranlasst, diesem Teil des Haushalts zuzustimmen«, begründete SPD-Sprecher Manfred Krugmann das von den übrigen Fraktionen mit Verwunderung aufgenommene Abstimmungsverhalten, nachdem sich die Genossen in den vergangenen Jahren stets enthalten hatten. Auch sonst bestimmte seltene Einmütigkeit die Etatdebatte im Kulturausschuss. Allerdings bot das weitgehend um Konsolidierung und Kontinuität bemühte Programm auch kaum Anlass zum Streit.
Über eine besondere Zuwendungen darf sich im nächsten Jahr wieder das Projekt der »Offenen Ateliers« freuen. Die Durchführung eines Wochenendes, an dem Kunstfreunde die Werkstätten von Künstlern aus der gesamten Region aufsuchen, wird mit 5000 Euro bezuschusst. Auch den Paderborner »Zeltsommer« wird es 2006 wieder geben. Das dreiwöchige Kleinkunst-Festival im Paderquellgebiet erhält wie im Vorjahr wieder eine städtische Förderung von 26 000 Euro. Lediglich das Paderborner Amalthea-Theater kam mit seinem Einzelantrag über die Bezuschussung eines Sonderprogramms nicht durch. »Wenn wir hier den Zuschuss erhöhen, dann müssen wir auch mit zusätzlichen Forderungen anderer Vereine rechnen«, warnte CDU-Sprecher Joseph Vögele.
Die »Artothek« in der Neuhäuser Schlossbibliothek, die Original-Kunstwerke und Kunstdrucke verleiht, leidet unter rückläufigen Nutzerzahlen. Wie Bibliotheksleiterin Katrin Stroth berichtete, sind die zuvor mit etwa 1800 Leihvorgängen pro Jahr stabilen Zahlen seit 2003 zurückgegangen. In diesem Jahr würden noch maximal 1200 Bilder ausgegeben. Grund für den Einbruch sei eine vorübergehende Vakanz der Leiterstelle in der »Artothek«. Vertrauen zurückzugewinnen brauche Zeit, so Stroth. »Ich bin aber zuversichtlich, dass wir in den nächsten Monaten neue Kunden gewinnen und alte zurückholen.«
Die Denkmalliste der Stadt Paderborn wurde um drei Objekte ergänzt. So wurden das Bodendenkmal »Grube, Ostteil« sowie die Gründerzeit-Villa Einhardstr. 3/5 und das Fachwerkhaus Sander-Bruch-Str. 146 in Sande unter Schutz gestellt.

Artikel vom 25.11.2005