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Rückenwind
auf dem Weg in den Beruf

Übergangscoach kommt gut an

Verl (ehl). Die Startphase ist beendet, nun kann die konkrete Arbeit beginnen. Und dass diese Früchte tragen wird, davon sind Hauptschulleiter Bernhard Klotz und auch die Schüler der zehnten Klassen schon jetzt überzeugt. Die Rede ist von der neu eingerichteten Stelle des Übergangscoaches, der helfen soll, dass mehr Schulabgänger einen Ausbildungsplatz finden.

Zum 15. September hat Monika Schandelle bekanntlich ihre Stelle in Verl angetreten, in Trägerschaft des Kolping-Bildungswerks. Während einige andere Kommunen im Kreis Gütersloh ihren Übergangscoach im Rathaus platziert haben, sitzt Monika Schandelle direkt »an der Quelle«: In der Hauptschule hat sie aus einem ehemaligen Klassenraum den Fachraum »Berufswahlraum« gemacht. Hier hält sie Informationsmaterial bereit sowie zwei Computer, an denen die Schüler Internetrecherchen zum Thema Ausbildung machen und zum Beispiel Bewerbungen schreiben können. Täglich bietet Monika Schandelle Einzelberatungsgespräche für die Schüler an, sie führt regelmäßig Berufsinteressens- und Kompetenztests durch, bereitet die Jugendlichen zu festen Terminen auf Vorstellungsgespräche vor und hilft an einem Nachmittag bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Darüber hinaus gibt es donnerstags von 16 bis 18 Uhr eine Sprechstunde für die Eltern.
Der zweite große Part ihrer Arbeit ist die Kontaktpflege mit den Betrieben. »Ich werde für die Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen werben«, so Monika Schandelle. Außerdem wolle sie Erwartungen und Anforderungen beider Seiten abgleichen, damit passgenaue Vermittlungen zustande kommen. Auf diese Weise hofft der Kreis als Kopf der Gemeinschaftsinitiative »Erfolgreich in Ausbildung«, nicht nur die Chancen der Schulabgänger auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern, sondern auch die Zahl der abgebrochenen Lehren zu reduzieren.
Schulleiter Klotz sieht insbesondere die Einzelkontakte mit den Betrieben als wertvolle Ergänzung zu den berufsvorbereitenden Maßnahmen, die die Hauptschule Verl in den Vorjahren ohnehin schon geleistet habe. Denn dies gehe über die Möglichkeiten der Lehrer und des Unterrichts hinaus. Im vergangenen Schuljahr sei nur noch ein Drittel der Entlass-Schüler direkt in eine Ausbildung gegangen. »Das ist zu wenig«, betont er, dass Hilfe nötig ist.
Die Zehntklässler der Hauptschule (vereinzelt auch der Realschule) nutzen die Angebote von Monika Schandelle gern. »Frau Schandelle hat mir in einer Einzelberatung geholfen, den für mich richtigen Ausbildungsberuf zu finden«, erzählt etwa Irina Soldadkin (17). Und Daniela Lugert (17) findet das Training für Vorstellungsgespräche mit Videoaufzeichnungen sehr hilfreich.
In der Hauptschule ziehen Lehrer, Schüler und Elternpflegschaft mit dem Übergangscoach an einem Strang. Und auch in den Unternehmen, in denen sie sich schon vorgestellt habe, sei sie auf offene Ohren gestoßen, berichtet Monika Schandelle. Erreichbar ist sie im Berufswahlraum der Hauptschule unter & (0 52 46) 70 95 21.

Artikel vom 25.11.2005