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Tennisspieler setzen auf Doppel

Sportler stellen die Weichen für neue Tennisanlage und Kooperation

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Die Versmolder Tennisspieler wollen künftig gemeinsam auf einer Anlage aufschlagen: Dafür haben an den vergangenen zwei Abenden die Mitglieder der Tennisabteilung Blau-Weiß der Sportvereinigung Versmold und des Tennis-Clubs Grün-Weiß die Weichen gestellt. Verbunden damit ist der Plan, auf dem Grün-Weiß-Gelände am Caldenhofer Weg eine neue Tennishalle mit Gastronomie zu errichten.

Das neue Konzept für den Tennissport stieß nicht bei allen Mitgliedern der Tennisabteilung Blau-Weiß auf Gegenliebe: Zweieinhalb Stunden diskutierten 90 der 230 Abteilungs-Mitglieder am Mittwoch im Altstadthotel. 57 von ihnen -Ê63,3 Prozent - stimmten für das Konzept, 32 dagegen. Zuvor hatte ebenfalls eine Mehrheit dafür votiert, die Entscheidung bereits an diesem Abend zu fällen -Êdrei Mitglieder hatten beantragt, diese zu verschieben.
Die Vorschlag der beiden Tennis-Vorstände: Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und weniger Nachwuchs sollen Grün-Weiß und Blau-Weiß zusammenrücken, um den Tennissport langfristig in Versmold zu sichern, eine gezieltere Nachwuchsförderung anbieten zu können. Teil des Konzepts: eine neue Tennisanlage am Caldenhofer Weg, wo die Investoren Hans-Ewald Reinert und Stephan Schnabels eine neue Dreifeld-Halle mit Gastronomie errichten wollen. Erste Gespräche, sagte Reinert, habe es mit den Vorständen bereits im Januar gegeben. Mit maximal 50 000 Euro soll sich Blau-Weiß gleichberechtigtes Eigentum an der Anlage am Caldenhofer Weg erwerben.
Kritikpunkt für einige »Blau-Weiße« war die engere Zusammenarbeit mit Grün-Weiß und die Tatsache, dass Klaus Prange, Besitzer der Blau-Weiß-Spielstätte an der Speckstraße, zu wenig Zeit gehabt hätte, ein Alternativmodell auf die Beine zu stellen. »Für so eine schwerwiegende Entscheidung liegen nicht genügend Fakten vor«, bemängelte Werner Stak, der dafür plädierte, einen komplett neuen Tennisverein zu gründen. »Denn es gibt tiefe Gräben zwischen den Vereinen.«
Hans-Ewald Reinert äußerte Verständnis dafür, dass die Pläne nicht jedem gefallen. »Aber wir müssen in Versmold zusammenrücken und nach vorne denken.« Dass in Zukunft nur ein starker Tennisverein in Versmold überleben könne, unterstrich Alfred Lendzian.
Tennisabteilungs-Vorsitzender Klaus Sandkühler freute sich über das Abstimmungsergebnis und betonte, dass die Tür auch für diejenigen weit offen stehe, die dagegen gestimmt haben. Er gehe nicht davon aus, dass es zu einer Spaltung der Abteilung komme, sagte Sandkühler im Gespräch mit dem VERSMOLDER ANZEIGER. Diese Befürchtung hatten einige Mitglieder am Mittwoch geäußert und zur Einigkeit aufgerufen. »Die Mehrzahl der Mitglieder ist für die Annäherung. Nun wird es Gespräche mit der Stadt über die Änderung des Pachtvertrags geben und eine Lösung für die 50 000-Euro-Zahlung zu finden sein.« Dann gelte es, mit Grün-Weiß ein Konzept für die Plätze zu entwickeln - und dann vielleicht für 2007 darüber nachzudenken, wie man die Mannschaften möglicherweise zusammenstellen könne.
»Viele haben gesagt, dass sie bei mir bleiben wollen«, erklärte Klaus Prange nach dem für ihn enttäuschenden Ausgang. Er hatte noch einen sportmarketing-erfahrenen Steuerberater zur Versammlung mitgebracht, der ein Mietkauf-Konzept für die Anlage an der Speckstraße vorschlug. Dies wird jedoch nun nicht mehr benötigt. »Wir müssen unsere Spieler jetzt befragen, um zu sehen, ob wir noch investieren.« Prange hatte geplant, in einen Schwingboden für die Halle, die Außenanlage und den Gastronomiebereich zu investieren.

Artikel vom 25.11.2005