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»Klebstoff« im
Automobilbau

Neue Trends beim LWF-Symposium

Paderborn (WV). In der vergangenen Woche veranstaltete der Freundeskreis LWF in der Paderhalle das 12. Symposium »Fügetechnik - Mechanisches Fügen und Kleben«.

Fachleute aus Industrie und Forschung konnten sich in Paderborn über die neuesten Entwicklungen und Trends der Fügetechnik informieren und den Erfahrungsaustausch mit Praktikern, Forschern und Herstellern suchen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit demÊ Vortrag »Systemlieferant Verbindungstechnik - Beherrschung der Komplexität«, dem weitere Vorträge zu den GrundlagenthemenÊ »Kleben durch Mikrowellen-Erwärmung«,Ê »Temperiertes Fügen von Magnesiumbauteilen«, »Prozess-Simulation des Stanznietens und Clinchens« sowie Vorträge zu den Themenbereichen »Erfahrungen aus dem Kleben im Kühlfahrzeugbau« und »Leichtbau durch hybride Karosseriestrukturen« folgten. Darüber hinaus widmete sich ein weiterer Vortragsblock dem Thema »Fügen in der modernen Kfz-Reparatur«.
Neben den Vorträgen erwartete das interessierte Publikum auf dem Symposium auch eine Ausstellung, in der 16 Anbieter von Clinch-, Stanz- und Blindnietsystemen sowie Systemen zum Einbringen von Funktionselementen ihre Produkte und Fertigungssysteme zeigten, um die Thematik einzelner Beiträge zu vertiefen. In diesem Jahr wurde mit der Firma Raybond SARL auch ein französischer Hersteller gewonnen.
Eines der ausgestellten Exponate war Ê das Monocoque - die Fahrgastzelle des neuen Mercedes-Benz SLR McLaren -, das komplett aus Hightech-Werkstoffen (CFK-Elementen) hergestellt ist. Bei der Rohbaufertigung wurde dabei ein hoher Integrationsgrad erzielt. So besteht die gesamte Bodengruppe einschließlich aller Träger- und Befestigungselemente aus einem Stück. Des Weiteren werden die Hohlräume der ebenfalls einteiligen CFK-Dachrahmenstruktur vor der Harzinjektion automatisch ausgeschäumt, so dass eine besonders crashsichere Sandwich-Struktur entsteht. Für die zuverlässige Verbindung der einzelnen Carbon-Bauteile von Chassis und Karosserie sorgen hochfeste Klebeverfahren und Niettechniken. Zur Veranschaulichung der Strukturen und Verbindungen wurden zusätzlich Holme, A-Säule, Schweller und Bodengruppe aufgeschnitten.
Weitere Exponate waren Versuchsträger mit B-Säulenverstärkungen und Fragmente geschnittener Bauteile, die das Trennen höchstfester Automobilwerkstoffe wie zum Beispiel Mangan-Bor-Stahl bei Kfz-Unfällen demonstrierten. Diverse andere Exponate, darunter gecrashte reparierte Schweller, lieferten zusätzliches Anschauungsmaterial zu den einzelnen Vorträgen.

Artikel vom 01.12.2005