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Der linke Seitenaltar der Weiberger Pfarrkirche ist Johannes dem Täufer gewidmet. Auch er erstrahlt wieder in voller Schönheit.

St. Birgitta
erstrahlt in
barockem Licht

Renovierung in Weiberg beendet

Von Heinz-Peter Manuel
Weiberg (WV). In frischem Glanz erstrahlt jetzt wieder die Weiberger Pfarrkirche. Nach monatelangen Bauarbeiten, in denen das Kirchenschiff durch ein großes Gerüst versperrt war, können sich die rund 700 Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Birgitta am heutigen ersten Adventssamstag vom Gelingen der jüngsten Renovierungsarbeiten überzeugen. Die Heilige Messe, mit der der Abschluss der Arbeiten gefeiert wird, beginnt um 18 Uhr.

Anschließend findet im Pfarrheim ein Empfang statt. Vor der Kirche, unter dem frisch geschmückten Weihnachtsbaum, erklingen dazu adventliche und weihnachtliche Melodien, gespielt vom Musikverein Weiberg.
»Insgesamt sind in den vergangenen Jahren rund 370 000 Euro in die Weiberger Kirche geflossen«, hat Karl-Heinz Befeld, Verwalter des Haus Büren'schen Fonds, ausgerechnet. Zwei Drittel davon muss auf Grund einer Patronatsverpflichtung das Sondervermögen des Landes tragen, den Rest bringen das Erzbischöfliche Generalvikariat und die Kirchengemeinde auf.
Begonnen haben die Maßnahmen in 1999/2000 mit der Beschaffung neuer Glocken. Im Vorjahr wurde dann der Außenbereich des Gotteshauses instand gesetzt. Komplett-Anstrich und Dachausbesserung sind hier die Stichworte. Besonders augenfällig sind der jetzt goldene Wetterhahn und die gleichfarbige Uhr, wie Helga Hesse, stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, erzählt.
Nach einer mehrmonatigen Pause ging es im Inneren weiter. Pfarrer Peter Gede, nach dem Weggang von Pastor Thomas Schmidt auch für Weiberg zuständig, erinnert sich noch an die Situation vor Beginn der Arbeiten: Die ehemals zarten Pastelltöne rosa und grün, mit der die Barock-Kirche (erbaut 1747 bis 1751) ausgemalt war, waren einem schmuddeligen Grau gewichen.
Ziel der Arbeiten, durchgeführt vom Paderborner Unternehmen Böddeker-Schlichting, war es, der Kirche ihren ursprünglichen barocken Charakter wieder zu geben. Und so finden sich die zarten Rosa- und Grün-Töne jetzt wieder an der Decke oberhalb der Strahlenmadonna.
Neu erstrahlen jetzt auch die Altäre, die vorsichtig und intensiv gereinigt wurden. Das geschah vor Ort. Einen Ausflug nach Paderborn hingegen machten die Bilder und Figuren, die in der Werkstatt wieder ausgebessert und auf optischen Vordermann gebracht wurden.
Die Kanzel hat eine geringfügig andere Farbgebung als die übliche Einrichtung. Das ist beabsichtigt. Denn sie wurde erst etliche Jahre nach der Weihe der Kirche eingebaut.
Sicher thront nun auch wieder die alte und in Westfalen in diesem guten Zustand einzigartige Randebrock-Orgel auf ihrer Bühne über dem Eingang. Streben verhindern, dass die Empore weiterhin schwankt und sich in den Kirchenraum senkt.
Komplettiert wird die »neue« Kirche durch eine neue Beschallungsanlage und eine neue Liedanzeige. Dazu kommen noch zwölf Apostelleuchter, die aus den Reihen der Gemeinde gestiftet wurden. Nicht nur das zeigt, dass die Renovierung der Kirche dort einen großen Rückhalt hat. Das zeigt auch das bisherige gute Spendenergebnis. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass weitere Gelder fehlen.
Damit die Kirche auch künftig so schön bleibt, wie sie jetzt ist, wurde zum Schutz gegen sinnlose Zerstörungswut im Eingangsbereich ein Gitter angebracht. Das entspricht auch einer Forderung des Erzbischöflichen Generalvikariates. So muss die Kirche nicht geschlossen werden, die Türen können weiterhin offen bleiben.
Wer sich für Geschichte und Hintergründe der Kirche interessiert, kann die interessantesten Daten nachlesen in einer neuen Schrift, vorbereitet von Helga Hesse. Sie wird ab Samstag zum Kauf angeboten.

Artikel vom 26.11.2005