23.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schwätzchen mit dem
Ministerpräsidenten

Rüttgers tagt mit Ministern im MARTa-Museum

Von Ralf Meistes (Text)
und Jörn Hannemann (Fotos)
Herford (HK). Erst Angela, dann MARTa. Nachdem NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gestern Morgen noch im Berliner Reichstag mit seiner Stimme für Kanzlerin Angela Merkel votiert hatte, besuchte er am Nachmittag das Museum an der Goebenstraße. Die Landesregierung hatte für die erste auswärtige Sitzung des Kabinetts das MARTa-Museum auserkoren (Lesen Sie auch Seite 2 im überregionalen Teil). »Eine große Ehre«, befand der nebenamtliche Museums-Geschäftsführer Hans-Jörg Gast.

Mit Applaus wurde der Landeschef begrüßt, als er kurz nach 16 Uhr das Foyer betrat. Die Frauengruppe der katholischen Kirchengemeinde Maria Frieden hatte eigens ihren Museumsbesuch ausgedehnt, um Rüttgers willkommen zu heißen. Der nahm sich dann auch die Zeit für ein kurzes Schwätzchen. »Er hat uns gesagt, dass er direkt aus Berlin angereist ist und wollte wissen, ob wir nur wegen ihm im Museum sind«, berichtet Siegfried Berger. Der 71-Jährige hatte von dem Besuch des Ministerpräsidenten im Vorfeld erfahren und war mit der 17-köpfigen Gruppe extra etwas länger im Gehry-Bau geblieben: »Wir haben den Besuch der neuen Ausstellung mit dem Empfang der Kabinettsmitglieder verbunden.«
Rüttgers trug sich anschließend ins Goldene Buch der Stadt ein und erklärte: »Herford ist eine schöne Stadt mit einer besonderen Geschichte. Ich bedanke mich für den freundlichen Empfang.«
Bürgermeister Bruno Wollbrink erläuterte dem hohen Besuch aus der Landeshauptstadt die Entstehungsgeschichte des Museums. Schmunzeln mussten einige Kabinettsmitglieder, als Wollbrink von ursprünglichen Kosten für das Museum in Höhe von 10 Mio. Euro sprach, die dann auf 28,8 Mio. Euro angewachsen seien. »Die Stadt ist mit Kosten in Höhe von 11,3 Mio. Euro beteiligt. Das Modell Public Private Partnership hinkt also noch ein bisschen zu Lasten der öffentlichen Hand hinterher. Aber wir sind guten Mutes, dass die freie Wirtschaft MARTa weiter unterstützt«, betonte Wollbrink. Er spüre eine steigende Akzeptanz für den Gehry-Bau in der Herforder Bevölkerung. Die Zahl von 110 000 Besuchern seit der Eröffnung Anfang Mai belege, dass das Museum gut angenommen werde.
In einer halbstündigen Führung präsentierte Museums-Direktor Jan Hoet den Ministerinnen und Ministern die aktuelle Ausstellung. MARTa soll kein Schaufenster der Möbelindustrie sein, sondern eine Werkstatt, in der neue Ideen entstehen. »Eine Inspirationsquelle für die Industrie«, erläuterte Hoet. Im Anschluss an den Rundgang begann gegen 17 Uhr im Seminarraum die Kabinettssitzung.

Artikel vom 23.11.2005