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Arbeitsamt-Mitarbeiter
standen auf der Straße

Bombendrohung entpuppte sich als böser Scherz

Von Rüdiger Kache (Text und Foto)
Paderborn (WV). Um 11.45 Uhr ging im Arbeitsamt die Bombendrohung ein - dann wurde evakuiert und der Verkehr weiträumig abgesperrt.

Die Mitarbeiterin des Arbeitsamtes, deren Durchwahl im amtlichen Telefonbuch steht und die deshalb auch nicht über die Vermittlung angewählt werden muss, reagierte gestern prompt und umsichtig, als die anonyme Männerstimme ihr zuraunte: »Um 12 Uhr geht die Bombe los. Verstanden?« Sie informierte Karin Trübner, Chefin der Agentur für Arbeit an der Bahnhofstraße, die wiederum die Polizei alarmierte. »Wir haben diese Drohung sehr ernst genommen«, betonte Karin Trübner, die während einer Konferenz von der Drohung erfuhr. Deshalb sei es auch unabdingbar gewesen, die rund 250 Mitarbeiter und fast 200 Kunden in Minutenschnelle aus dem Haus zu lotsen.
Aus sicherer Entfernung verfolgten sie dann den Einsatz der Polizei und der Sprengstoffexperten - die zum Glück kein Dynamit fanden. Entwarnung um 13.35 Uhr. Zum Schluss beschnnüffelten noch zwei Sprengstoffhunde das Dienstgebäude der Agentur für Arbeit, bevor die Mitarbeiter endgültig an ihren Arbeitsplatz zurückkehren durften. Für sie war es eine vorgezogene Mittagspause und obwohl einige auch ein mulmiges Gefühl wegen der möglichen Explosionsgefahr hatten, ging die Evakuierung dennoch sehr diszipliniert und unaufgeregt vonstatten.
Enorme Umwege und Zeitverzögerungen mussten zwischen 12 und 12.45 Uhr alle Reisenden von und zum Bahnhof und die Autofahrer auf der Bahnhofstraße in Kauf nehmen. Die Polizei hatte den kompletten Verkehr zwischen Rathenau- und Florianstraße in beiden Richtungen gesperrt und über die Riemekestraße geführt. Unmittelbar nach Ende des Einsatzes hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, um dem anonymen Bombendroher auf die Spur zu kommen. Wird er erwischt, muss er mit einer empfindlichen Strafe rechnen und er darf darüber hinaus den gesamten Polizeieinsatz bezahlen.
Den Zorn vieler Reisender, Arbeitnehmer, Schüler und Studenten, die den gesamten Bahnhofsbereich nicht mehr anfahren und auch die Bushaltestellen 40 Minuten lang nicht benutzen konnten hat sich der »Spaßvogel« ohnehin schon zugezogen. Auch die Fußverbindung zur Stadt wurde von der Polizei gesperrt. Allerdings duften Passanten den Zebrastreifen am Finanzamt nutzen. . .

Artikel vom 22.11.2005