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Lichter, die die Trauer durchbrechen

Information und Nachdenkliches beim ersten Tag der offenen Tür auf dem Waldfriedhof

Steinhagen (el). Information eingebettet in meditative Klänge gab es am Wochenende auf dem Waldfriedhof bei den ersten Tagen der offenen Tür.

Die verschiedenen Angebote wurden sehr unterschiedlich genutzt. Vor allem Information zur offiziell-technischen Seite waren aber besonders gefragt. Besonders zwei Fragen waren es, so konnte Pfarrer Heinz-Jürgen Luckau zusammenfassen, die die Steinhagener interessierten: Wer soll ein Grab 30 Jahre lang pflegen? Und wer soll das bezahlen? Luckau, der seit dem vergangenen Jahr die Friedhofsangelegenheiten für die evangelische Kirchengemeinde betreut, erklärte immer wieder. So soll es bald eine Neuerung geben, die genau diese beiden Fragen verbindet und ein kombiniertes Angebot bietet.
Außerdem gilt es, auch schon im Voraus zu denken. Besonders häufig sei er von den 130 Besuchern am Samstagvormittag auf den Unterschied zwischen Ruhezeit und Nutzungszeit angesprochen worden, sagte Heinz-Jürgen Luckau. So ist die Ruhezeit auf dem Waldfriedhof eindeutig festgelegt auf 30 Jahre. Das gilt für jede Grabbelegung, und genau hier liegt der Knackpunkt. Denn sollte bei einem Ehepaar der eine Partner fünf Jahre nach dem anderen sterben, so endet die Nutzungszeit des gesamten Grabes auch erst nach dessen 30-jähriger Ruhezeit, beträgt also insgesamt 35 Jahre.
Kein leichtes Thema, das innerhalb der Trauerarbeit doppelt so schwer wiegt. Wege mit der Trauer umzugehen, stellte die Steinhagener ambulante Hospizgruppe vor. Sie hatten für den Sonntag eine Lesung vorbereitet, die zum Nachdenken und Mutfassen anregte. Eingebettet in meditative Klänge erzählten diese Texte von menschlichen Engeln, die verstehen und begleiten und von Lichtern des Glauben, der Erinnerung und der Dankbarkeit die das Dunkel der Trauer durchbrechen können.
Ebenfalls getragen und zur Besinnung anregend war die musikalische Auswahl, die Kantorin Ulrike Ruschhaupt (Cembalo) im Anschluss in der Friedhofskapelle präsentierte, zusammen mit Martina Strotmann (Violine), Konrad Sigler (Violine) und Helge Sigler (Cello).

Artikel vom 21.11.2005