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CDU ehrt einen verdienten Mann »der ersten und zweiten Stunde«

Werthers Alt-Bürgermeister Rüter ist seit 50 Jahren Partei-Mitglied

Werther (law). Ein schöner Anlass brachte die Wertheraner CDU am Freitag abend im Restaurant Schäperkötter zusammen. Seit einem halben Jahrhundert ist Heinrich Wilhelm Rüter Mitglied in der CDU. In einer kleinen Feierstunde wurde der ehemalige Bürgermeister, der bis 1997 auch im Kreistag saß, von seiner Partei geehrt.

Als Mann der »ersten und zweiten Stunde« lobte Werthers CDU-Vorsitzender Ulrich Buchalla Heinrich Wilhelm Rüter, der »alles ganz maßgeblich mitbestimmt und mitgeprägt hat«.
Zum 1. Januar 1955 trat Rüter den Christdemokraten bei. »Es konnte nicht die SPD sein«, blickt Rüter selbst zurück. »Während die Sozialdemokraten sich immer noch über Plan- und Marktwirtschaft stritten und sich nicht entscheiden konnten, kam für mich nur die freihaltliche, aber soziale Wirtschaft bei der CDU in Frage.« Besonders in Erinnerung sei ihm der Spruch Albert Schmidts »Christen müssen sich engagieren« in Erinnerung geblieben. Ausdrücklich bedankte sich Rüter bei zahlreichen Weggefährten und seiner Familie für die starke Unterstützung.
Ulrich Buchalla erinnerte an die damals verrückten Zeiten in Werther. Bei der Kommunalwahl hatte sich Bürgermeister Paul Venghaus (CDU) nicht über die Reserveliste abgesichert und verlor seinen Wahlkreis. Da nur Ratsmitglieder Bürgermeister werden konnten, mussten sich die Christdemokraten nach einem neuen Kandidaten umsehen. Die Wahl fiel auf den erst 29 Jahre alten Heinrich Wilhelm Rüter. Bis 1971 bekleidete Rüter das Amt des Bürgermeisters und erinnerte sich an die Sprechstunden immer montags in den Räumen der ehemaligen Ampelschule. »Machs gut für alle«, hatte ihm eine Gratulantin damals mit auf den Weg gegeben.
Der Satz gilt für den 74-jährigen noch heute. Und leicht war es nicht immer. »Wir hatten damals viele Probleme zu bewältigen, darunter die Planung neuer Verkehrswege, Bebauungsgebiete in der Unterbringung vieler Flüchtlinge.« Rüter erinnerte sich auch an Böckstiegels Bild »Vater im Walde«, das ehemals in einem Konferenzraum in Gütersloh hing und durch Anfragen beim Oberkreisdirektor und beim Landrat den Weg in die Böckstiegel-Gesamtschule nach Werther gefunden hat. 1965 führte Rüter den als »Schnatgang« bekannten Spaziergang zum Jahresbeginn ein.
Ob der frisch unterzeichnete Koalitionsvertrag auf Bundesebene nun ein schwarzer »Maikäfer« mit roten Punkten oder ein roter Maikäfer mit schwarzen Punkten sei, das wollte der heimische Bundestagsabgeordnete Hubert Deittert klären. Er warb in Anlehnung an Angela Merkel darum, den Vertrag nicht als bloßes Papier anzusehen, sondern ihn auch mit Leben zu füllen. Der Koalitionsvertrag sei ein »Ergebnis sachlicher Gespräche und ehrlicher Arbeit« mit »Schritten in die richtige Richtung«.

Artikel vom 21.11.2005