21.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Skizze zu Aldi am Markt liegt vor

Städteplaner hat Diskussionsgrundlage erstellt - gegenüber Brinkhaus

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Der Aldi am Marktplatz. Eine Überlegung, die, erstmals vom Bürgermeister im Sommer geäußert (wir berichteten exklusiv am 12. Juli), im Rahmen der derzeit stattfindenden Ortskernüberplanung immer wieder in die Diskussion einfließt. Nun gibt es sie schwarz auf weiß unter dem Titel »SB-Rahmenplanung Ortskern Steinhagen _ Skizze: Marktplatz + Aldi + Stellplätze«.

Das beauftragte Städteplanungsbüro Drees und Huesmann hat die auf den 10. November datierte Zeichnung im Vorfeld aller weiteren Überlegungen zum Ortskern angefertigt. Während der Entwurf am jetzigen Aldi-Standort im Zentrum Mühlenstraße für eine gewisse Beunruhigung sorgt, betont Bürgermeister Klaus Besser im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT allerdings: »Der Plan ist nicht von der Gemeinde in Auftrag gegeben worden.« Er hat nichts Offizielles: Er sei, so Besser weiter, nur eine Skizze des Planers, um eine Idee mit in die Werkstattgespräche und Einzelinterviews zu nehmen. Diese werden bekanntlich in diesen Tagen mit Politik, Kaufmannschaft und Anwohnern geführt.
Der vorliegende Entwurf sieht nun vor, 1200 Quadratmeter Grundfläche für einen Neubau des Aldi direkt am Marktplatz zu schaffen auf den Grundstücken Gläsker und Cronsholl, also zwischen Kleiderkammer und CDU-Bürgerbüro gegenüber einem der schönsten Steinhagener Fachwerkhäuser, dem Brinkhaus. Die heute bestehende Bebauung müsste dabei allerdings einer neuen zweieinhalbgeschossigen weichen. Parkpaletten könnten Richtung Woerdener Straße und neben dem neuen Gebäude entstehen, weiteren Parkraum - rund 180 Plätze - böte die schon bestehende Reihe an der Woerdener Straße.
Der Aldi hat solche innerörtlichen Planungen bisher immer mit dem Hinweis auf die dortige Enge und die damit verbundenen Schwierigkeiten für Logistik und Kundenparkraum abgelehnt (zuletzt im WB am vergangenen Mittwoch). Und Klaus Besser erklärt ebenfalls: »Es ist verfrüht, aus den Plänen Rückschlüsse zu ziehen. Die Planer sollen unbefangen an ihre Überlegungen herangehen, ohne dass man ihnen von vornherein Beschränkungen auferlegt.« Alles Weitere müsse demnächst die Diskussion zeigen. »Davon abgesehen, dass vielleicht die Politik am Ende nein dazu sagt, ist mir auch nicht bekannt, dass es bei den Grundstückseigentümern Verkaufsabsichten gäbe«, so der Bürgermeister weiter.
So erstrebenswert ein Kundenmagnet am Marktplatz in der Ortskerndiskussion erscheint: »Es muss nicht unbedingt der Aldi sein. Es könnte auch anderer Facheinzelhandel etwa aus dem Textil-, Spielwaren-, Haushaltswaren- oder Drogeriebereich sein. Es besteht auch durchaus Interesse weiterer Discounter, sich in Steinhagen anzusiedeln«, so Besser. Alternativen für den Aldi würden ebenfalls geprüft, sagt der Bürgermeister: Wie er sich im Zentrum Mühlenstraße entwickeln könne, das sei natürlich ebenfalls Frage in der Ortskernumplanung, die ja alle drei Zentren umfasse. Aber: »Der Aldi-Standort ist ein Nebenprodukt der Planungen, nicht deren Hauptziel«, so Besser.

Artikel vom 21.11.2005